Neben Staub und Lärm stellen für Heidelberg Materials vor allem die Luftschadstoffemissionen im Geschäftsbereich Zement eine Herausforderung dar: Während Staub und Lärm an verschiedenen Stellen des Produktionsprozesses entstehen, treten Stickstoffoxide, Schwefeloxide und andere Luftschadstoffe überwiegend bei den Ofenanlagen auf. Es gelten nationale gesetzliche Grenzwerte, die von allen Produktionsstandorten einzuhalten sind.
Darüber hinaus hat sich Heidelberg Materials in den Sustainability Commitments 2030 zur Reduktion von Luftschadstoffen verpflichtet. Bis 2030 wollen wir die bei der Zementherstellung entstehenden SOX- und NOX-Emissionen um 40 % sowie Staubemissionen um 80 % im Vergleich zum Jahr 2008 reduzieren und auch alle anderen Luftschadstoffemissionen kontinuierlich unter den Durchschnitt der Branche senken.
Reduktion spezifischer Emissionen (g/t Klinker)
Die Emissionen von Luftschadstoffen kontrollieren wir fortlaufend. Durch den Einsatz neuer Filtertechniken und innovativer Produktionsprozesse reduzieren wir den Ausstoß der Schadstoffe und verringern dadurch die Auswirkungen unserer Aktivitäten auf Umwelt und Nachbarschaft.
Um beim Abbau von Rohmaterialien die lokalen Gewässer und den Grundwasserhaushalt nicht zu gefährden, befolgen wir strenge Umweltschutzauflagen.
Einsatz von Wasser im Produktionsprozess und Schutz der Wasserressourcen
Wasser ist von großer Bedeutung für unsere Produktionsprozesse und wird beispielsweise beim Waschen von Kies und Sand sowie zur Kühlung oder zur Reinigung von Transportfahrzeugen verwendet. Des Weiteren ist Wasser einer der Ausgangsstoffe für die Betonherstellung und wird bei der Produktion Bestandteil des Baustoffs.
Wir beziehen das genutzte Wasser teilweise aus der öffentlichen Wasserversorgung, zum größten Teil aber aus eigenen genehmigten Brunnenanlagen oder aus Flüssen und Seen. Alle direkten Entnahmen sind weltweit behördlich stark reglementiert und überwacht. Ein Teil des Wassers – das etwa zur Kühlung eingesetzt wird – verdampft und gelangt so in die Atmosphäre. Das verbliebene Brauchwasser aus der Produktion führen wir gereinigt und unter strengen Kontrollen in die Oberflächengewässer zurück. Reinigungswasser, das bei der Säuberung von Transportfahrzeugen anfällt, wird vollständig recyclet.
Haushaltsabwässer, wie sie in den Betriebsgebäuden entstehen, entsorgen wir über die kommunalen Abwasserwege. An allen Abbaustätten sammeln wir das anfallende Oberflächenwasser und leiten es so ab, dass keinerlei Verunreinigungen oder Überschwemmungen im Abbaugebiet und außerhalb entstehen können. Die Einleitung von Wasser in bestehende Oberflächengewässer erfolgt nur mit behördlicher Genehmigung. Regelmäßige Schulungen unserer Mitarbeiter sowie externe Kontrollen stellen sicher, dass vorgeschriebene Prozesse eingehalten werden.
Bei all dem achten wir stets darauf, Verunreinigungen zu vermeiden. Da der Produktionsprozess in Steinbrüchen und Kiesgruben das genutzte Wasser nicht chemisch verändert, sind hier keine Schadstofffrachten vorhanden.
In den vergangenen Jahren haben wir in allen Zementwerken unseres Unternehmens ein Wasser-Reporting-System eingeführt.
Der spezifische Wasserverbrauch lag 2021 bei 265,9 Litern pro Tonne Zement. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren Wasserverbrauch z. B. durch die Umstellung auf geschlossene Kühlkreisläufe zu verringern. In den Geschäftsbereichen Zuschlagstoffe und Transportbeton haben wir ebenfalls damit begonnen, Messsysteme und Kennzahlen zur Wasserberichterstattung einzuführen. 2021 wurden erstmals Kennzahlen auf Gruppenebene konsolidiert und ausgewiesen.
Auf Basis einer globalen Wasserrisikostudie haben wir eine konzernweite Richtlinie zum nachhaltigen Wassermanagement in den Geschäftsbereichen Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton erstellt. Dafür wurde die Online-Datenbank Aqueduct des World Resources Institute verwendet, die Informationen zu weltweiten Wasserrisiken bereitstellt. Die Studie zeigt für das Jahr 2021, dass sich circa 38 % unserer Werke in Regionen befinden, für die für 2030 Wasserknappheit projiziert wird. Im Vergleich zum Jahr 2020 ergaben sich hier keine signifikanten Änderungen.
Als Reaktion auf die erste Wasserrisikostudie haben wir bereits 2015 begonnen, individuelle Wassermanagementpläne für die Werke in Regionen mit Wasserknappheit zu entwickeln. Die Pläne beinhalten Konzepte und Maßnahmen zum sorgsamen Umgang mit der knappen Ressource Wasser und sehen die Einbindung lokaler Stakeholder vor, um die Wassernutzungskonzepte gemeinnützig auszurichten und so die Wasserrisiken vor Ort zu minimieren. Mit der Realisierung dieser Pläne beginnen wir an den Standorten, an denen die Wasserknappheit am drängendsten ist. Diese Aktivitäten wurden 2021 fortgeführt und sollen in den kommenden Jahren ausgeweitet werden.
Bis 2030 sollen alle Werke in Regionen mit Wasserknappheit über Wassermanagementpläne verfügen. Parallel dazu erarbeiten wir einen globalen, strategischen Wasserreduktionsplan, um die Arbeit auf Konzernebene zu koordinieren und den Wasserverbrauch lokal soweit wirtschaftlich und technisch möglich zu reduzieren. Aufgrund der Tatsache, dass wir in anderen Regionen der Welt mit einem Wasserüberschuss konfrontiert sind und dort große Wassermengen abpumpen müssen, um unsere Steinbrüche betreiben zu können, ist ein allgemeines Reduktionsziel für den Konzern, basierend auf den Wasserentnahmeraten, nicht sinnvoll.
Abfallstoffe
Unser Hauptaugenmerk beim Abfallmanagement liegt auf dem bei der Klinkerproduktion teilweise als Nebenprodukt anfallenden Ofenstaub. In einigen Anlagen muss dieser aus dem Ofensystem ausgeschleust werden, um eine Beeinträchtigung des geregelten Ofenbetriebs zu verhindern. In der Regel verwenden wir den Ofenstaub als alternativen Rohstoff bei der Zementproduktion und erhöhen so unsere Ökoeffizienz.
Nachhaltige Landnutzung
Land ist wichtig für unsere Kerngeschäftsaktivitäten: Es dient zum einen als Grund und Boden für unsere Standorte, zum anderen liefert es natürliche Ressourcen, die wir zur Herstellung von Baustoffen benötigen. Bei der Rohstoffgewinnung haben umweltschonende Abbauverfahren sowie naturerhaltende Maßnahmen höchste Priorität. Wir gehen dabei nach den Grundsätzen unserer "Responsible landuse policy" vor, die zudem unsere Nachhaltigkeitsverpflichtungen, die Sustainability Commitments 2030, untermauert.