Gemäß des europäischen Emissionshandelssystems erhalten Unternehmen energieintensiver Branchen freie Zuteilung, um Carbon Leakage – die Abwanderung von Industrie in Regionen ohne CO2-Bepreisung oder den Import aus Regionen ohne CO2-Bepreisung – zu verhindern. In Ermangelung eines globalen CO2-Preises ist es erforderlich, dass nationale oder regionale CO2-Preissysteme diesen wirksamen Schutz vor Carbon Leakage leisten, um eine Deindustrialisierung zu vermeiden und lokale Anreize zur Emissionsminderung zu schaffen.
Im Rahmen des Green Deal hat die Europäische Kommission im Juli 2021 einen Gesetzesvorschlag zur Reformierung des europäischen Emissionshandelssystems, in Kombination mit der Einführung eines CO2-Grenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz: CBAM), vorgelegt. HeidelbergCement unterstützt diese ambitionierte Maßnahme als einen wichtigen Schritt hin zur Klimaneutralität, und als Anreiz für Innovation und für mehr Investitionen in Emissionsminderungstechnologien. Der sogenannte CBAM ist notwendig, um dabei weiterhin einheitliche Wettbewerbsbedingungen zwischen EU-ansässigen Herstellern und Importeuren auf Basis der CO2 Bepreisung zu gewährleisten. Gleichzeitig braucht es neue Produktstandards und politische Stimuli im Beschaffungswesen, um einen Absatzmarkt für neue, emissionsarme Baumaterialien aufzubauen.
HeidelbergCement investiert kontinuierlich in Anlagenmodernisierung und Energieeffizienzmaßnahmen und leistet damit – ganz im Sinne des europäischen Emissionshandels – einen aktiven Beitrag zur Erreichung der europäischen Emissionsminderungsziele. Allein in Deutschland haben wir in den letzten Jahren rund 400 Mio. € in die Modernisierung unserer Anlagen und die Reduzierung unserer CO2-Emissionen investiert. Dazu kommen weitere Investitionen in anderen europäischen Ländern, über die wir im Rahmen unseres Geschäftsberichts bzw. im Rahmen unserer Pressearbeit informieren. Über die kommenden 10 Jahre werden wir weiter massiv in den Klimaschutz investieren und weitere Projekte zur Skalierung klimaschonender Technologien voranbringen.
HeidelbergCement sieht sich damit als Vorreiter in der Zementindustrie im Kampf gegen den Klimawandel und hat seit 1990 die spezifischen CO2-Emissionen um 23% von 750 kg / t Zement (1990) auf 576 kg/t (2020) reduziert. Bis zum Jahre 2025 soll die CO2-Emissionen auf rund 525 kg / t Zement weiter sinken.