Q3 2014 Ergebnisse
HeidelbergCement steigert Umsatz und operatives Ergebnis im dritten Quartal
Highlights Q3 2014 und Ausblick:
Bestes operatives Ergebnis seit der Finanzkrise:
Absatz in allen Geschäftsbereichen erhöht
Konzernumsatz um 4 % auf 3,8 Mrd € gesteigert (auf vgl. Basis1) +7 %)
Operatives Ergebnis trotz negativer Wechselkurseffekte um 13% auf 675 Mio € verbessert (auf vgl. Basis1) +19 %)
Ergebnis je Aktie 1,96 € (Vorjahr: 3,27 €, davon 1,38 € aus Einmaleffekt)
Operativer Cashflow verbessert und Nettoverschuldung reduziert
Ausblick für 2014 bestätigt:
Positiver Ausblick für Weltwirtschaft aufgrund Erholung der reifen Märkte in Nordamerika sowie West- und Nordeuropa, insbesondere USA und GB
Absatzwachstum bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton
Steigerung von Umsatz, operativem Ergebnis und Jahresüberschuss vor Wechselkurs-, Konsolidierungs- und Einmaleffekten
Überblick Januar–September 2014
Überblick Januar bis September | Januar-September | Juli-September | |||||||||
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Mio € | 2013*) | 2014 | Verände- rung | auf vgl. Basis1) | 2013*) | 2014 | Verände- rung | auf vgl. Basis1) | |||
Absatz | |||||||||||
Zement (Mio t) | 59.627 | 62.872 | 5% | 6% | 22.376 | 23.113 | 3% | 4% | |||
Zuschlagstoffe (Mio t) | 172.335 | 180.755 | 5% | 4% | 70.349 | 72.141 | 3% | 3% | |||
Transportbeton (Mio cbm) | 25.839 | 27.046 | 5% | 5% | 9.451 | 9.800 | 4% | 4% | |||
Asphalt (Mio t) | 6.100 | 6.949 | 14% | 8% | 2.830 | 3.118 | 10% | 10% | |||
Gewinn- und Verlustrechnung | |||||||||||
Umsatzerlöse | 9.862 | 10.127 | 3% | 9% | 3.675 | 3.809 | 4% | 6% | |||
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen | 1.697 | 1.794 | 6% | 15% | 789 | 866 | 10% | 14% | |||
in % der Umsatzerlöse | 17,2% | 17,7% | 21,5% | 22,7% | |||||||
Operatives Ergebnis | 1.119 | 1.241 | 11% | 23% | 595 | 675 | 13% | 19% | |||
Ergebnis vor Steuern | 949 | 803 | -15% | 746 | 527 | -29% | |||||
Überschuss der Periode2) | 901 | 599 | -34% | 660 | 417 | -37% | |||||
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)3) | 3,98 | 2,42 | -39% | 3,27 | 1,96 | -40% | |||||
Kapitalflussrechnung und Bilanz | |||||||||||
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit | 236 | 718 | 482 | 522 | 641 | 119 | |||||
Zahlungswirksame Investitionen | -914 | -733 | 180 | -203 | -297 | -94 | |||||
Nettoverschuldung 4) | 7.872 | 7.629 | -243 | ||||||||
Gearing | 60,8% | 54,7% |
*) Werte wurden angepasst aufgrund der retrospektiven Anwendung von IFRS 10 und 11
1) Auf vergleichbarer Basis: ohne Berücksichtigung von Währungs- und Konsolidierungseffekten
2) Werte 2013 beinhalten positive Einmaleffekte aus der Bildung von Forderungen gegenüber Erstversicherern und der Aktivierung latenter Steuern in Höhe von insgesamt 186 Mio € in Zusammenhang mit den Hanson-Asbest-Klagen in Q2 sowie 259 Mio € zusätzliches ordentliches Ergebnis aus der Abwicklung einer nicht mehr benötigten Unternehmensstruktur von Hanson in Großbritannien in Q3
3) Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
4) Ohne andienbare Minderheiten
Q3 Baustoffabsatz profitiert von der Erholung in Nordamerika, Großbritannien und Osteuropa sowie dem anhaltenden Wachstum in Asien
Die fortgesetzte Erholung der Märkte in Nordamerika, Großbritannien und Osteuropa sowie das anhaltende Wachstum in den Schwellenländern haben sich günstig auf den Absatz von HeidelbergCement ausgewirkt. In allen Geschäftsbereichen konnten die Absatzzahlen gesteigert werden.
Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns nahm im dritten Quartal um 3 % auf 23,1 (i.V.: 22,4) Mio t zu. Am stärksten war der Zuwachs im Konzerngebiet Asien-Pazifik gefolgt von Nordamerika und Osteuropa-Zentralasien. Der Zementabsatz in West- und Nordeuropa war hingegen leicht rückläufig. Die Erholung des Bausektors in Großbritannien setzte sich fort und führte zu einem deutlichen Anstieg der Zementnachfrage. In den anderen Ländern des Konzerngebiets lag der Zementabsatz leicht unter dem Vorjahresquartal aufgrund von Vorzieheffekten im Bau infolge des milden Winterwetters im ersten Quartal. Der Rückgang des Zementabsatzes in der Ukraine wegen des Konflikts im Osten des Landes konnte durch gestiegene Absatzmengen in den anderen Ländern des Konzerngebiets mehr als ausgeglichen werden. Im Konzerngebiet Afrika-Mittelmeerraum sank der Absatz infolge des Verkaufs unserer Aktivitäten in Gabun. Der Absatz konnte in den übrigen Ländern hingegen leicht gesteigert werden. Die Ebola-Epidemie hatte bisher keine größeren Auswirkungen auf die Zementverkäufe. Bereinigt um Konsolidierungseffekte stieg der Zementabsatz im Konzern um 4 %.
Die Zuschlagstofflieferungen verzeichneten mit 72,1 (i.V.: 70,3) Mio t einen Anstieg um 3 %. Dazu beigetragen haben insbesondere höhere Absatzmengen in den Konzerngebieten Nordamerika, Osteuropa-Zentralasien und Asien-Pazifik sowie in Großbritannien. Die Transportbetonlieferungen legten um 4 % auf 9,8 (i.V.: 9,5) Mio cbm zu. Wesentliche Wachstumstreiber waren die Märkte in Nordamerika, Australien und Großbritannien.
In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der Zement- und Klinkerabsatz um 5 % auf 62,9 (i.V.: 59,6) Mio t. Die Zuschlagstofflieferungen legten ebenfalls um 5 % auf 180,8 (i.V.: 172,3) Mio t zu, und auch die Transportbetonlieferungen stiegen um 5 % auf 27,0 (i.V.: 25,8) Mio cbm; der Asphaltabsatz konnte sogar um 14 % auf 6,9 (i.V.: 6,1) Mio t gesteigert werden.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Der Konzernumsatz erhöhte sich im dritten Quartal um 4 % auf 3.809 (i.V.: 3.675) Mio €. Die Auswirkung negativer Wechselkurseffekte auf Umsatz und operatives Ergebnis hat im dritten Quartal spürbar nachgelassen. Der Umsatz wurde durch Translationseffekte um 89 Mio €, das operative Ergebnis vor Abschreibungen um 31 Mio € und das operative Ergebnis um 29 Mio € beeinträchtigt. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und den im dritten Quartal vernachlässigbaren Konsolidierungseffekten konnte der Umsatz um 6 % gesteigert werden. Nordamerika und Großbritannien zeigten dabei das größte Wachstum. Insgesamt konnten alle Konzerngebiete einen Umsatzanstieg verzeichnen. Maßgeblich waren hier insbesondere auch erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen in wichtigen Märkten, wie etwa in Nordamerika, Großbritannien und Indonesien.
Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 10 % auf 866 (i.V.: 789) Mio € und das operative Ergebnis stieg sogar um 13 % auf 675 (i.V.: 595) Mio €. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte konnten das operative Ergebnis vor Abschreibungen um 14 % und das operative Ergebnis deutlich um 19 % verbessert werden. Erfolgreiche Preiserhöhungen und rückläufige Energiekosten haben zu der Ergebnissteigerung beigetragen. Darüber hinaus hat sich das operative Ergebnis des Bauproduktegeschäfts in Nordamerika und Großbritannien deutlich verbessert.
„Im dritten Quartal haben wir das beste operative Ergebnis seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 erwirtschaftet“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Darüber hinaus konnten wir in allen Geschäftsbereichen die operativen Margen verbessern. Unsere vorteilhafte geografische Aufstellung, erfolgreiche Preiserhöhungen in wichtigen Märkten und striktes Kostenmanagement haben zu diesem Erfolg beigetragen. Als Folge konnten wir zudem unseren Cashflow verbessern und die Nettoverschuldung weiter abbauen.“
Das zusätzliche ordentliche Ergebnis des dritten Quartals reduzierte sich um 275 Mio € auf -5 (i.V.: 269) Mio €. Das Vorjahresquartal enthielt einen nicht zahlungswirksamen Gewinn aus der Abwicklung einer nicht mehr benötigten Unternehmensstruktur von Hanson in Großbritannien. Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 24 Mio € auf -154 (i.V.: -130) Mio €. Die Nettozinsaufwendungen konnten zwar leicht gesenkt werden, dies war jedoch nicht ausreichend, um Währungsverluste und ein rückläufiges sonstiges Finanzergebnis auszugleichen. Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen ging um 29 % auf 527 (i.V.: 746) Mio € zurück.
Die Steueraufwendungen im dritten Quartal 2014 betrugen 109 (i.V.: 85) Mio €. Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen verringerte sich damit auf 418 (i.V.: 661) Mio €.
Als Folge sank der Konzernüberschuss im dritten Quartal 2014 um 37 % auf 417 (i.V.: 660) Mio € und der Anteil der Gruppe um 40 % auf 368 (i.V.: 612) Mio €. Das Ergebnis je Aktie ging entsprechend auf 1,96 (i.V.: 3,27) € zurück. Ohne Berücksichtigung des Einmaleffekts im Vorjahr in Höhe von rund 1,38 € pro Aktie hat sich der Gewinn je Aktie hingegen verbessert.
In den ersten neun Monaten nahm der Konzernumsatz trotz negativer Wechselkurseffekte von 571 Mio € um 3 % auf 10.127 (i.V.: 9.862) Mio € zu. Auf vergleichbarer Basis stieg der Umsatz deutlich um 9 %. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen verbesserte sich um 6 % auf 1.794 (i.V.: 1.697) Mio €; das operative Ergebnis stieg deutlich um 11 % auf 1.241 (i.V.: 1.119) Mio €. Ohne Berücksichtigung von negativen Währungseffekten und vernachlässigbaren Konsolidierungseffekten nahmen das operative Ergebnis vor Abschreibungen stark um 15 % und das operative Ergebnis sogar um 23 % zu. Das Ergebnis vor Steuern reduzierte sich auf 803 Mio € (i.V. 949 Mio €) aufgrund des bereits erwähnten nicht zahlungswirksamen Gewinns im dritten Quartal des Vorjahres. Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen sank auf -5 Mio € (i.V.: 96 Mio €) aufgrund des Vorjahresertrags im Zusammenhang mit der Absenkung der Risikoposition in Bezug auf die Hanson-Asbestklagen in den USA. Das anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis sank auf 145 (i.V.: 156) Mio €. Der Anteil der Gruppe ging aufgrund der oben bereits erwähnten Einmaleffekte im Vorjahr auf 454 (i.V.: 745) Mio € zurück. Der Gewinn je Aktie reduzierte sich auf 2,42 € (i.V. 3,98 €). Der Vorjahreswert enthielt allerdings einen Beitrag von rund 2,37 € aus den bereits erwähnten Einmaleffekten.
Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende September 2014 bei 51.013 (i.V.: 50.913). Die Zunahme um 100 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Entwicklungen: Einerseits wurden mehr als 300 Stellen in einigen osteuropäischen Ländern, Benelux, Skandinavien und Indien im Zuge von Effizienzsteigerungen in Vertrieb und Verwaltung sowie Standortoptimierungen abgebaut. Weiterhin sank die Mitarbeiterzahl um rund 1.400 Beschäftigte durch den Verkauf des Zementmahlwerks Raigad in Indien, des russischen Zuschlagstoffunternehmens OAO Voronezhskoe Rudoupravlenije und unserer Beteiligung an dem Zementunternehmen Cimgabon S.A. in Gabun sowie aufgrund weiterer Portfoliooptimierungen. Andererseits haben wir über 800 neue Mitarbeiter in Wachstumsmärkten, wie Indonesien, Zentralasien und Afrika eingestellt. Weitere 800 Beschäftigte kamen aufgrund der guten Nachfrageentwicklung in Großbritannien, Deutschland, Nordamerika und Australien hinzu. Darüber hinaus erhöhte sich unsere Mitarbeiterzahl um rund 200 Beschäftigte durch die Anteilsaufstockung bei der bisher nach der Equity-Methode bilanzierten Cimescaut-Gruppe, Belgien, und den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der kanadischen Cindercrete Products-Gruppe.
Operativer Cashflow verbessert – Netto-Verschuldung reduziert
Aufgrund der guten operativen Entwicklung verbesserte sich auch der operative Cashflow des dritten Quartals von 522 Mio € auf 641 Mio €. Die Bindung des durchschnittlichen Nettoumlaufvermögens (Days Working Capital) konnte weiter optimiert und damit auf einen Rekordstand von 41 Tagen gesenkt werden. Die Nettoverschuldung belief sich zum Ende des dritten Quartals auf 7,6 Mrd € und lag damit um rund 243 Mio € unter dem Niveau am Ende des Vorjahresquartals. Der Verschuldungsgrad (Gearing) lag zum Ende des dritten Quartals bei 54,7 % (i.V.: 60,9 %) und das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis vor Abschreibungen bei 3,1x. Die Liquiditätsreserve belief sich nahezu unverändert auf 4,1 Mrd €.
Gezielter Ausbau der Marktstellung in Wachstumsmärkten
Anfang Oktober hat HeidelbergCement eine neue Zementmühle mit einer Kapazität von 0,8 Mio t pro Jahr in seinem Zementwerk in Dar Es Salaam, Tansania, in Betrieb genommen. Im vierten Quartal plant HeidelbergCement den Produktionsbeginn und die Inbetriebnahme weiterer Produktionskapazitäten, unter anderem des Klinkerwerks in Togo mit einer Kapazität von 1,5 Mio t pro Jahr und der Zementmühle in Burkina Faso (0,7 Mio t pro Jahr). Die Inbetriebnahme einer weiteren Zementmühle in Takoradi, Ghana, (0,8 Mio t pro Jahr) ist für Anfang 2015 vorgesehen. Der Ausbau der Kapazitäten erlaubt es HeidelbergCement, die wachsenden Märkte in Westafrika zu bedienen und so den Wettbewerbsvorsprung in dieser Region zu sichern.
Ausblick für 2014
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seiner jüngsten Prognose die Wachstumsraten für die Weltwirtschaft noch einmal leicht gesenkt und geht jetzt von einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Wirtschaftswachstum aus. Die Verlangsamung ist auf eine schwächere Entwicklung in den Schwellenländern Lateinamerikas und Afrikas und in einigen Kernmärkten Europas zurückzuführen. Für Nordamerika wurden die Wachstumsraten hingegen erhöht, nachdem die Konjunktur nach einem strengen Winter wieder spürbar angezogen hat. Es bestehen weiterhin Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft aus den notwendigen Haushaltskonsolidierungen in den Industrieländern und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Schwellenländer. Die Reduzierung des Anleihekaufprogramms (Tapering) durch die amerikanische Notenbank (Federal Reserve) hatte in den letzten anderthalb Jahren zu Kapitalabflüssen und Wechselkursanpassungen geführt. Darüber hinaus bestehen Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund der bewaffneten Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine.
In Nordamerika erwartet HeidelbergCement eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und damit eine weitere Zunahme der Baustoffnachfrage. Dabei tragen neben dem Wohnungsbau auch zunehmend Wirtschafts- und Infrastrukturbau zum Wachstum bei. In Osteuropa wird nach der Schwächephase 2013 mit einer Marktstabilisierung gerechnet. Polen profitiert als erstes Land in diesem Konzerngebiet von einer einsetzenden Erholung. In Zentralasien gehen wir von einem weiteren Anstieg der Baustoffnachfrage aus. Die Krise im Osten der Ukraine beeinträchtigt Absatz und Ergebnis des Landes, während es bisher noch keine wesentlichen Auswirkungen auf das operative Geschäft in Russland gab. Allerdings haben die Währungen beider Länder seit Beginn der Krise deutlich an Wert gegenüber dem Euro verloren. In West- und Nordeuropa wird eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der Erholung in Großbritannien, der weiterhin starken Konjunktur in Deutschland und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Nordeuropa und Benelux. In den Märkten Asiens und Afrikas rechnet das Unternehmen unverändert mit einem anhaltenden Nachfragewachstum. Aufgrund der positiven Nachfrageentwicklung und der Inbetriebnahme neuer Kapazitäten geht HeidelbergCement insgesamt von steigenden Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton aus. Die negative Auswirkung von Wechselkurseffekten auf Umsatz und Ergebnis hat im dritten Quartal bereits nachgelassen.
Auf der Kostenseite erwartet das Unternehmen eine leichte bis moderate Steigerung der Kostenbasis für Rohstoffe und Personal. Für die Energiekosten wird nach dem leichten Rückgang in den ersten neun Monaten insgesamt mit einer stabilen bis leicht rückläufigen Entwicklung für das ganze Jahr 2014 gerechnet. Ziel bleibt es, die Margen in den Bereichen Zement und Zuschlagstoffe durch geeignete Maßnahmen weiter in Richtung Vorkrisenniveau zu verbessern. Zu diesem Zweck wird HeidelbergCement die beiden Preisinitiativen „PERFORM“ für den Zementbereich in den USA und Europa sowie „CLIMB Commercial“ für den Zuschlagstoffbereich unverändert fortsetzen. Ein Schwerpunkt für 2014 ist außerdem, die in den vergangenen Jahren mit „OPEX“ und „CLIMB“ erzielten Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen bei Zement und Zuschlagstoffen nicht nur nachhaltig zu sichern, sondern kontinuierlich weiter zu steigern. Zu diesem Zweck wurde für den Zementbereich das CIP (Continuous Improvement Program) gestartet. Außerdem soll die Logistik mit dem Programm „LEO“ optimiert werden, um in den nächsten Jahren Kostensenkungen in Höhe von 150 Mio € zu erreichen. Für das Jahr 2014 erwartet HeidelbergCement trotz einer höheren Nettoverschuldung am Jahresanfang einen leichten Rückgang der Finanzierungskosten aufgrund der verbesserten Finanzierungsstruktur.
Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand unverändert das Ziel gesetzt, Umsatz und operatives Ergebnis auf vergleichbarer Basis, das heißt vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten im Jahr 2014 zu steigern und den Jahresüberschuss vor Einmaleffekten weiter zu verbessern.
„Aufgrund der starken operativen Entwicklung in den ersten neun Monaten sind wir sehr zuversichtlich, dass wir unseren Ergebnisausblick für das Jahr 2014 erreichen werden“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Das Management von HeidelbergCement wird auch weiterhin den Schwerpunkt auf operative Verbesserungen, Kosteneffizienz, exzellentes Kundenmanagement und finanzielle Disziplin legen. In diesem Zusammenhang werden wir unverändert das Ziel verfolgen, unsere Finanzkennzahlen zu verbessern, um uns für eine Bonitätsbewertung im Investment-Grade-Bereich zu qualifizieren. Dazu werden wir weiterhin strikte Ausgabendisziplin wahren und uns verstärkt auf den Verkauf des Geschäftsbereichs Bauprodukte in Großbritannien, den USA und Ostkanada sowie anderer Vermögenswerte, die nicht zum Kerngeschäft gehören, konzentrieren. Gleichzeitig werden wir unsere erfolgreiche Strategie des gezielten Ausbaus der Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten fortführen. Unsere bestehenden Programme zur Margenverbesserung werden wir unvermindert fortsetzen und gleichzeitig mit dem Continuous Improvement Program (CIP) neue Ideen unserer Mitarbeiter für die Verbesserung unserer Geschäftsprozesse erfassen und umsetzen.“
„Wir profitieren 2014 weiterhin von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten, insbesondere in Nordamerika und Großbritannien, aber auch in Deutschland und Nordeuropa“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „In diesen Ländern erzielen wir fast 50 % unseres Umsatzes. Darüber hinaus verbessern wir unsere Marktposition in Wachstumsmärkten durch die Inbetriebnahme moderner Produktionsanlagen. In Kombination mit unserer hohen operativen Effizienz sehen wir uns gut gerüstet, um von dem Wirtschaftswachstum im Interesse unserer Aktionäre überproportional zu profitieren.“
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung
Mio € | Januar - September | Juli - September | ||||
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2013*) | 2014 | Veränderung | 2013*) | 2014 | Veränderung | |
Umsatzerlöse | 9.862 | 10.127 | 3 % | 3.675 | 3.809 | 4 % |
Ergebnis aus Gemeinschaftsunternehmen | 66 | 98 | 49 % | 32 | 38 | 19 % |
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen | 1.697 | 1.794 | 6 % | 789 | 866 | 10 % |
in % der Umsatzerlöse | 17,2% | 17,7% | 21,5% | 22,7% | ||
Abschreibungen | -578 | -552 | 4 % | -194 | -191 | 1 % |
Operatives Ergebnis | 1.119 | 1.241 | 11 % | 595 | 675 | 13 % |
Zusätzliches ordentliches Ergebnis1) | 223 | 7 | -97 % | 269 | -5 | |
Ergebnis aus Beteiligungen | 20 | 17 | -14 % | 11 | 12 | 10 % |
Betriebsergebnis | 1.363 | 1.266 | -7 % | 875 | 681 | -22 % |
Finanzergebnis | -413 | -463 | -12 % | -130 | -154 | -19 % |
Ergebnis vor Steuern | 949 | 803 | -15 % | 746 | 527 | -29 % |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag2) | -144 | -199 | -39 % | -85 | -109 | -28 % |
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen3) | 96 | -5 | -1 | -1 | -135 % | |
Überschuss der Periode | 901 | 599 | -34 % | 660 | 417 | -37 % |
Ergebnis der Minderheiten | -156 | -145 | 7 % | -48 | -49 | -3 % |
Anteil der Gruppe | 745 | 454 | -39 % | 612 | 368 | -40 % |
*) Werte wurden angepasst aufgrund der retrospektiven Anwendung von IFRS 10 und 11
1) Werte 2013 enthalten 259 Mio € zusätzliches ordentliches Ergebnis aus der Abwicklung einer nicht mehr benötigten Unternehmensstruktur von Hanson in Großbritannien in Q3
2) Werte 2013 enthalten einen Ertrag aus der Aktivierung latenter Steuern in Höhe von 67 Mio € als Folge der Bildung von Forderungen gegen Erstversicherer im Zusammenhang mit den Hanson Asbest-Klagen
3) Werte 2013 enthalten einen Ertrag aus der Bildung von Forderungen gegen Erstversicherer in Zusammenhang mit den Hanson-Asbest-Klagen in Höhe von 119 Mio €
Heidelberg, den 6. November 2014
Finanzkalender
Konzern- und Jahresabschluss 2014: 19. März 2015
Bilanzpressekonferenz: 19. März 2015
Quartalsfinanzbericht Januar bis März 2015: 7. Mai 2015
Hauptversammlung 2015: 7. Mai 2015
Halbjahresfinanzbericht Januar bis Juni 2015: 29. Juli 2015
Quartalsfinanzbericht Januar bis September 2015: 5. November 2015
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