Gedächtnis des Unternehmens und Hüter des Erbes

Aufgaben und Zuständigkeit

Am 15. April 1996 wurde das Archiv gegründet und hauptamtlich besetzt. Seitdem wurden rund 800 Aktenmeter Schriftgut, rund 5.000 Pläne über 200.000 Fotos und über 400 Filme sowie zahlreiche Gegenstände übernommen und erschlossen. Darüber hinaus verfügt das Archiv über eine umfangreiche antiquarische Bibliothek zur Baustoffproduktion.

Das Unternehmensarchiv betreut alle Sammlungen der HeidelbergCement AG, zu denen auch römische Funde und die Kunstobjekte der „BauArt“ zählen. Das Schriftgutarchiv umfasst die verschiedenen Abteilungen der Hauptverwaltung, die Produktionsstandorte, sowie Regional-, Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Zu den Sammlungen zählen sowohl Mitarbeiterzeitschriften, zeitgeschichtliche Sammlungen (z.B. Presseausschnitte) als auch Nachlässe und Gegenstände. International ist das Archiv im Bereich der Sammlung von Firmendruckschriften und Fotografien tätig.

Das Archiv steht grundsätzlich auch externen Personen zur Benutzung zur Verfügung. Wir unterstützen Sie gerne bei allen Fragen zur Branche, Standorten, Produkten und Unternehmensgeschichte. Das Archiv ist auch selbst wissenschaftlich tätig und gibt die Schriftenreihe „Heidelberger Portländer“ heraus. 

Kontaktperson

Dietmar Cramer

Dietmar Cramer

Senior Officer Company Archive

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

Geschichte der Bestände des Unternehmensarchivs

Die Geschichte des Unternehmens HeidelbergCement beginnt im Jahre 1873 mit dem Familienunternehmen Schifferdecker & Söhne OHG. Von der Gründung der Aktengesellschaft 1889 bis in die 1920er Jahre wuchs das Unternehmen zum größten Zementhersteller Süddeutschlands heran. Die Hauptverwaltung des dezentral organisierten Konzerns war bis dahin verhältnismäßig klein geblieben. Die einzelnen Standorte erfreuten sich großer Eigenständigkeit. Erst 1963 stand der Hauptverwaltung ein eigenen Gebäude zur Verfügung. Bis dahin war die Hauptverwaltung in verschiedenen angemieteten Gebäude in Heidelberg untergebracht.

Die Zeit des rasanten Wiederaufbaus nach 1950 ließ wenig Zeit und Raum für die Pflege historischer Überlieferungen. Die fortwährenden Verluste an Informationen und Material führten aber dennoch ab Mitte der 1960er Jahre dazu, die vermeintlich wichtigen Dokumente fester im Blick zu behalten. Die bis dahin gebildeten Materialsammlungen waren durch verschiedene Abteilungen der Hauptverwaltung entstanden oder verwaltet worden. Die vorhandenen Überlieferungen entstammten zum größten Teil den Registraturen der Rechtsabteilung, der Werbeabteilung und dem Vorstandsbereich. Daneben bestanden Fragmente alter Registraturen in verschiedenen Abteilungen der Hauptverwaltung weiter. 

Schließlich wurde die Steuerabteilung beauftragt, sich um offensichtlich wertvolle Materialien zu bemühen. Mangels Zeit und Sachkenntnis mussten diese Versuche jedoch in den Anfängen stecken bleiben. Dennoch konnte auf diesem Wege immerhin eine fragmentarische Sammlung verschiedener Originalunterlagen zustande kommen, die mit Sicherheit heute nicht mehr vorhanden wären. Schließlich übernahm das Vorstandsbüro das angesammelte Material von der Steuerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt waren die Registraturen der verschiedensten Abteilungen der Hauptverwaltung sowie die der zahlreichen Standorte noch nicht in die Bestandsbildung einbezogen.

Zum 100-jährigen Jubiläum

Zum 100-jährigen Jubiläum des Stammwerks Leimen im Jahre 1996 erhielt das Unternehmensarchiv eine hauptamtliche Besetzung. Ab April 1996 konnten Zug um Zug die Altregistraturen der wichtigsten Firmenstandorte in der Unternehmensregion Zentraleuropa West bewertet und nach Leimen überführt werden. Die Übernahmen von Teilen der Altregistraturen aus dem Bereich der Hauptverwaltung wurden zunächst nur bei akuter Gefährdung als reine Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Die Bewertung der verbliebenen Altregistraturen konnte 2002 in Angriff genommen und hat bis heute zu weiteren Teilübernahmen geführt.

Die derzeitigen Bestände belaufen sich auf ca. 800 laufende Meter, wovon ca. 400 laufende Meter erschlossen sind. Große Überlieferungslücken gibt es dagegen im Bereich der Druckschriften. Außer ein paar Standortbroschüren und Jubiläumsschriften sind kaum Printmedien aus der Zeit vor 1996 vorhanden. Deshalb wurden seit Ende 1996 Anstrengungen unternommen, sämtliche Druckschriften vollständig zu sammeln. Das gleiche gilt für die Mitarbeiterzeitschriften (HZ-Info, "Wir Heidelberger" und The Group) die seit Oktober 1998 auch digital vorliegen. Sämtliche antiquarische Literaturbestände, die in ehemaligen Werksbibliotheken Mitte des Jahres 1998 noch vorhanden waren, sind in die Archivbibliothek eingegangen, sofern sie sich mit der Baustoffproduktion oder anderen Firmenaktivitäten befassten.

Die Verwaltung des Fotomaterials geschah seit 1952 durch die Redaktion der Firmenzeitschrift "Heidelberger Portländer". Von dort gingen auch die Impulse für die Neuaufnahmen aus. Diese Fotosammlung ging ab Anfang der 80er Jahre nahtlos in das neustrukturierte Fotoarchiv der Abteilung Marketing über.  Von dort erfolgte seit 1996 eine kontinuierliche Übergabe an das Unternehmensarchiv. Ältere Bildbestände finden sich zumeist in Form von Fotoalben in den oben genannten Materialsammlungen. Seit dem Jahr 1999 wird an der Identifizierung, Digitalisierung und Erschließung des Fotomaterials in einer Datenbank gearbeitet. Zur Zeit sind etwa 100.000 Bilder in einer Fotodatenbank erschlossen.

Inserat in der Werkszeitung, 1928.

PM-Binder-Werbetafel, 1956.

Emaille-Tafel des Zementwerks Lengfurt, ca. 1925.

Grundsteinbeigaben des Zementwerks Lengfurt, 1899.