Zerbrochene und zusammengesetzte Tongegenstände in der Erde

2000 Jahre Baustoffproduktion in Heidelberg

Vor dem Neubau der Hauptverwaltung der HeidelbergCement AG 1961 wurden umfangreiche Ausgrabungen auf dem Gelände durchgeführt. Neben Gräbern stieß man auf mehrere römische Ziegelöfen aus dem 1. Jh. n. Chr.
Raum mit Vitrinen, in denen Ausgrabungsgegenstände gezeigt werden, auf der Wand im Hintergrund eine Landkarte mit dem Neckar, daneben eine Wendeltreppe

Römer bauten mit Stein

Mit der römischen Inbesitznahme Südwestdeutschlands wurde die bisher typische Holz- von der moderneren Steinbauweise abgelöst. Es entstand eine Baustoffindustrie mit Kalk- und Ziegelöfen.

Kalkbrennereien in Rohrbach und Leimen

Im Jahre 1903 wurden im Steinbruch der Portland-Cementwerke Heidelberg in Rohrbach römische Öfen gefunden. Weitere Öfen fand man Anfang der 1990er Jahre im benachbarten Leimen.

Römer in Heidelberg

Ausgrabungen auf dem Gelände der Hauptverwaltung der Heidelberg Materials AG

Vor dem Neubau der Hauptverwaltung der HeidelbergCement AG 1961 wurden auf dem Gelände umfangreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Neben Gräbern fand man mehrere römische Ziegelöfen aus dem 1. Jh. n. Chr., die Zeugen einer 2000-jährigen Baustoffproduktion am Standort sind.

Das heutige Verwaltungsgebäude steht südöstlich über einem der größten römischen Gräberfelder im süddeutschen Raum. Diesem schließt sich im Osten eine quadratische Befestigungsanlage an. Insgesamt bewehrten 28 Steintürme die Mauerfronten dieses Kastells, dominiert von vier mächtigen Ecktürmen. Die quadratische Anlage umfasste eine Länge von 185 x 185 m. Nach dem Bau einer Brücke wurde auch die andere Seite des Neckars besiedelt. Die Brücke stellte zudem einen wichtigen Knotenpunkt für den Fernverkehr in Richtung Ladenburg und Mainz dar.

Dauerausstellung „Römer in Heidelberg“

Zahlreiche originale Fundstücke der Ausgrabungen können Interessierte im Untergeschoss der Hauptverwaltung in einer Dauerausstellung besichtigen. Die Broschüre „Römer in Heidelberg“ soll ausstellungsbegleitend einen Einblick in die römische Bautechnik, den antiken Handel und die Lebensweise der Römer geben. Den Lesern sollen die Ausmaße und die historische Bedeutung dieser römischen Siedlung verdeutlicht werden.

Opus caementitium – Der Zement der Römer

Mit der römischen Inbesitznahme Südwestdeutschlands wurde die bisher typische Holz- von der moderneren Steinbauweise abgelöst. Im Zuge der militärischen Befestigung der Reichsgrenzen entstanden viele Gutshöfe, die vor allem von Handwerkern und Händlern besiedelt wurden. Über 1000 sogenannte Villae Rusticae wurden in den Gebieten des Neckartals und der Rheinebene entdeckt. Unter Verwendung von Zement, dem opus caementitium, statteten die Römer ihre Wohnhäuser mit Wasserleitungen, steinernem Mauerwerk und Fußbodenheizungen aus.

Der Heidelberger Portländer. Beiträge zur Unternehmensgeschichte und Unternehmenskultur, H. 6

Römer in Heidelberg
Ausgrabungen im Bereich der Hauptverwaltung der HeidelbergCement AG


[hrsg. von der HeidelbergCement AG]
Dietmar Cramer – Heidelberg
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Berliner Straße 6, 69120 Heidelberg

Titelfoto: Jungen an der Ausgrabungsstelle eines Töpferofens, 1961,
Kurpfälzisches Museum Heidelberg
Entwurf und Realisation: ServiceDesign Werbeagentur GmbH, Heidelberg

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Titelblatt

Broschüre mit dem Aufdruck "Römer in Heidelberg"