Ein Werk steht still

1912 wurde mit dem Bau des Zementwerks Burglengenfeld begonnen. Noch vor dem Ersten Weltkrieg ging es in Betrieb. Bald darauf wurde es bis 1921 stillgelegt.

Baggerbetrieb statt Handverladung

Ab den 1920er Jahren übernahmen sogenannte Löffelbagger die Förderung des Rohmaterials und die Verladung auf die Loren.

Kontinuierlicher Kapazitätsausbau

Die Zementproduktion im Werk Burglengenfeld betrug 1947 nur knapp 41.000 Tonnen. Schon drei Jahre später waren es 200.000 Tonnen.

Die Geschichte des Zementwerks Burglengenfeld

Die bewegte Geschichte des Zementwerks Burglengenfeld

Das Leben in Burglengenfeld war Jahrhunderte lang durch die Handelstraße von Regensburg nach Böhmen und Sachsen bestimmt. Im August 1899 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss und konnte somit die an den Osthängen des Naabtals auslaufenden Weißjurakalke nutzen.

Die Gründung der Portland-Cementwerk Burglengenfeld AG

Großes Interesse an der Errichtung eines Zementwerks als Stromabnehmer hatte die Bayerische Überlandzentrale AG in Haidhof. Gegen die Errichtung des Zementwerks war die Süddeutsche Cementverkaufsstelle GmbH in Heidelberg. Diese hatte bereits den Bau eines Zementwerks in Hersbruck durch Übernahme der Aktien verhindert. Nachdem Joseph Geller von Kühlwetter am 27. August 1911 einen auf 99 Jahre befristeten Pachtvertrag zur Ausbeutung des Brunnbergs abgeschlossen und kurz darauf die Rechte an die Bayerische Überlandzentrale übertragen hatte, musste die Süddeutsche Cementverkaufsstelle handeln. Am 10. Juni 1912 gründete letztere schließlich die Portland-Cementwerk Burglengenfeld AG und begann mit dem Bau.

Noch vor dem Ersten Weltkrieg ging das Werk Burglengenfeld in Betrieb. Zwei Monate danach musste es bis 1921 stillgelegt werden. Nach erneuter Produktionsaufnahme hatte das Werk mit der Teuerung und der Inflation zu kämpfen. Die Kapazität von 100.000 Tonnen wurde 1924 nur zu einem Drittel ausgelastet. Dann bahnte sich die Weltwirtschaftskrise an. Dank dem Hauptaktionär, der Portland-Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart AG, konnten diese Krisen durchgestanden werden. Am 1. Januar 1924 besaß das Heidelberger Unternehmen 69 Prozent und Ende 1937 dann 100 Prozent der Anteile.

Mit dem damals neuartigen Lepolofen konnte 1939 die größte Menge seit Bestehen des Werkes von 145.000 Tonnen abgesetzt werden. Mithilfe von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern konnte die Produktion während des Krieges bei 90.000 Tonnen gehalten werden.

Kontinuierlicher Kapazitätsausbau

Nach der Währungsreform wurde die Portland-Cementwerk Burglengenfeld AG endgültig auf die Portland-Zementwerke Heidelberg AG übertragen. Wegen großer Wohnungsnot in Burglengenfeld startete das Unternehmen 1949 ein gewaltiges Wohnungsbauprogramm mit 93 Häusern mit 166 Wohnungen. Die Zementproduktion betrug 1947 nur knapp 41.000 Tonnen und erreichte erst 1950 etwa 200.000 Tonnen. 1958 ging der neue Leopolofen II in Betrieb, sodass schon bald 500.000 Tonnen abgesetzt wurden. Im April 1968 ging ein neuer Wärmetauscherofen in Betrieb. Ende 1971 wurde 1 Million Tonnen Zement verkauft.

Mit der Ölkrise war die Nachfrage rückläufig und führte in Nürtingen, Sulzbach-Rosenberg und Neumarkt zu Werksstilllegungen. Das Werk Burglengenfeld überstand die Strukturbereinigung und konnte seine Marktposition ausbauen. Im Jahre 2003 erreichte es einen Rekordabsatz von 1,37 Millionen Tonnen.

Der Heidelberger Portländer. Beiträge zur Unternehmensgeschichte und Unternehmenskultur, H. 5

100 Jahre Zementwerk Burglengenfeld
Die bewegte Geschichte des Zementwerks Burglengenfeld

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Dietmar Cramer – Heidelberg
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