HeidelbergCement mit gutem Ergebnis im ersten Halbjahr 2019

  • Umsatz steigt um 7 % auf 9,2 Mrd € auf vgl. Basis1)
  • Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen steigt um 6 % auf vgl. Basis1)
  • Überschuss der Periode und Anteil der Gruppe durch Einmaleffekt belastet; bereinigt steigt der Anteil der Gruppe um 38 %
  • Fortschritte bei Portfoliomanagement
  • Ausblick für 2019 unverändert: moderate Steigerung von Umsatz, Ergebnis und Jahresüberschuss1)

1) Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten sowie Anpassungen aus IFRS 16 Leases; Jahresüberschuss vor Einmaleffekten

HeidelbergCement hat das erste Halbjahr 2019 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Dank solider Nachfrage und Preiserhöhungen stiegen Umsatz und Ergebnis um rund 7 % bzw. knapp 6 % auf vergleichbarer Basis.

„Wir konnten Umsatz und Ergebnis in der ersten Jahreshälfte 2019 trotz eines weiterhin herausfordernden Umfelds steigern“, sagte Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „Generell hat sich im zweiten Quartal die Marktdynamik gegenüber dem ersten Quartal zwar leicht abgeschwächt. Dennoch konnten wir dank unserer starken globalen Aufstellung unser Ergebnis auch im zweiten Quartal verbessern. Ein gutes Margengeschäft in Asien sowie West- und Südeuropa konnte das wetterbedingt schwächere Geschäft in Nordamerika und im Konzerngebiet Afrika-Östlicher Mittelmeerraum mehr als ausgleichen.“

Umsatz- und Ergebnisanstieg

Der Konzernumsatz von Januar bis Juni 2019 stieg um 9 % auf 9,2 (i. V.: 8,4) Mrd €. Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten wuchs der Konzernumsatz um 7 %.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen stieg um 21 % auf 1,4 (i.V.: 1,2) Mrd €. Die deutliche Zunahme resultiert aus der positiven Umsatzentwicklung und erstmaligen Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 Leases. Auf vergleichbarer Basis, d.h. bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte sowie Anpassungen aus IFRS 16, ergibt sich ein Anstieg um 6 %. Dieser ist maßgeblich auf Preiserhöhungen in allen Konzerngebieten zurückzuführen.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs stieg um 17 % auf 762 (i. V.: 654) Mio €. Auf vergleichbarer Basis beträgt der Anstieg 11 %.

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis in Höhe von -128 (i. V.: 128) Mio € betrifft im Wesentlichen Aufwendungen aus dem Abgang von Tochterunternehmen sowie sonstige einmalige Aufwendungen und Erträge. Insbesondere Aufwendungen aus der Veräußerung unserer Geschäftsaktivitäten in der Ukraine beeinflussten das Ergebnis negativ. Das Finanzergebnis sank um 30 Mio € auf -184 (i. V.: -154) Mio €. Neben dem um 16 Mio € gesunkenen sonstigen Finanzergebnis wirkten sich Wechselkursverluste mit 15 Mio € gegenüber dem Vorjahr negativ aus. Die Aufwendungen für Ertragsteuern liegen mit 150 (i. V.: 188) Mio € um 20 % unter Vorjahresniveau, was im Wesentlichen auf den Rückgang des Vorsteuerergebnisses zurückzuführen ist.

Der Überschuss der Periode liegt bei 291 (i. V.: 435) Mio €. Das Minderheitsgesellschaftern zustehende Ergebnis stieg um 18 Mio € auf 79 (i. V.: 60) Mio €; dies ist insbesondere auf die gute Ergebnisentwicklung bei Indocement zurückzuführen. Der Anteil der Gruppe beläuft sich demzufolge auf 212 (i. V.: 375) Mio €. Ohne Einmaleffekte aus der Veräußerung unserer Geschäftsaktivitäten in der Ukraine stieg der Anteil der Gruppe um rund 38 %. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 1,07 (i.V.: 1,89) €.

Starke Cashflow-Entwicklung – Nettoverschuldung sinkt weiter

Aufgrund der soliden operativen Entwicklung stieg der freie Cashflow der letzten 12 Monate nach Tilgung von Leasingverbindlichkeiten auf rund 1,3 Mrd €. Die Nettofinanzschulden beliefen sich zum Ende des ersten Halbjahrs 2019 auf 10,5 Mrd €. Die Zunahme um rund 500 Mio € im Vergleich zum Ende des ersten Halbjahrs 2018 (10,0 Mrd €) ist im Wesentlichen auf die erstmalige Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 Leases zurückzuführen. Bereinigt um die Bilanzierung der Leasingverbindlichkeiten von rund 1,3 Mrd € sanken die Nettofinanzschulden um rund 0,8 Mrd €. Der dynamische Verschuldungsgrad ging im ersten Halbjahr von 3,2x auf 3,0x zurück.

Fortschritte bei Portfoliomanagement

HeidelbergCement hat im ersten Halbjahr 2019 mit dem Abschluss wichtiger Transaktionen weitere Fortschritte bei der Portfolio-Optimierung gemacht. Hierzu gehören die Aufstockung der Anteile an California Commercial Asphalt in den USA von 50 % und an Nordic Precast Group in Nordeuropa von 60 % auf jeweils 100 % sowie der Kauf der Zuschlagstoff- und Transportbetonaktivitäten von Cemex in Zentralfrankreich. Verkauft wurden 7,8 % des Aktienkapitals von Ciments du Maroc, das Weißzementwerk El Minya in Ägypten, das Zementwerk Spoleto in Italien, die Baustoffwerke Dresden und die Geschäftsaktivitäten in der Ukraine. Insgesamt gingen die zahlungswirksamen Erhaltungs- und Wachstumsinvestitionen einschließlich der Erhöhung der Anteile an Tochterunternehmen im ersten Halbjahr auf 590 (i.V.: 992) Mio € zurück. Die zahlungswirksamen Veräußerungen einschließlich der Verminderung von Anteilen an Tochterunternehmen beliefen sich auf 290 (i.V.: 294) Mio €.

HeidelbergCement setzt seinen Aktionsplan zur Beschleunigung der Portfolio-Optimierung konsequent fort und ist auf gutem Weg, sein Ziel von 500 Mio € Veräußerungen im Geschäftsjahr 2019 zu erreichen. Bereits am 1. Juli 2019 wurde der Verkauf des Zementwerks Testi sowie zweier Mahlwerke in Italien abgeschlossen.

Mitarbeiteranzahl gesunken

Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende des ersten Halbjahrs 2019 bei rund 57.300 (i.V.: rund 59.600). Die Abnahme um rund 2.300 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Entwicklungen: Einerseits wurden konzernweit rund 3.200 Stellen abgebaut im Zuge von Portfolio-Optimierungen, der Realisierung von Synergien und von Effizienzsteigerungen in Vertrieb und Verwaltung sowie Standortoptimierungen. Andererseits war ein Anstieg der Mitarbeiterzahl um rund 900 neue Beschäftigte zu verzeichnen, der auf Erstkonsolidierungen in Nordamerika und Australien sowie Neueinstellungen in einigen Ländern der Konzerngebiete West- und Südeuropa und Nord- und Osteuropa-Zentralasien zurückzuführen ist.

Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht

HeidelbergCement hat am 24. Juli 2019 seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2018 veröffentlicht. Mit ambitionierten Emissionsminderungszielen setzt HeidelbergCement deutliche Prioritäten beim Klimaschutz. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die spezifischen Netto-CO₂-Emissionen pro Tonne Zement bis 2030 um 30 % im Vergleich zu 1990 senken. Bis spätestens 2050 will HeidelbergCement seine Vision eines CO₂-neutralen Betons realisieren.

Neben den Klimaschutzzielen dokumentiert der Bericht die CSR-Aktivitäten des Unternehmens in Bereichen wie Menschenrechte und Compliance, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Lieferkette und Lieferantenmanagement, Forschung und Entwicklung, Biodiversität sowie nachhaltige Flächennutzung und Wasserschutz.

Ausblick 2019 bestätigt

HeidelbergCement rechnet damit, dass die günstigere Entwicklung der Energiekosten im Vergleich zum Vorjahr sowie die solide Entwicklung in Europa, Nordamerika und Asien, insbesondere in Indonesien, positiv zum Ergebnis im Jahr 2019 beitragen werden.

In Anbetracht dieser Erwartungen, der insgesamt soliden Wirtschaftsentwicklung und des guten ersten Halbjahres bestätigt HeidelbergCement seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2019.

Das Unternehmen erwartet steigende Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton und geht weiterhin davon aus, den Umsatz, das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor IFRS 16, Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten sowie den Jahresüberschuss vor Einmaleffekten für das Jahr 2019 moderat (+3 % bis +9 %) zu steigern.

„Wir blicken zuversichtlich in die zweite Jahreshälfte“, sagt Dr. Bernd Scheifele. „Dabei konzentrieren wir uns weiter auf unseren Aktionsplan, um die Portfolio-Optimierung zu beschleunigen und unsere Margen sowie den Cashflow zu steigern.“

HeidelbergCement im Überblick

Finanzkennzahlen Januar-JuniApril-Juni
Mio €20182019Verände­rungauf vgl. Basis1)20182019Verände­rungauf vgl. Basis1)
Absatz
Zement (Mio t)61,961,0-1%0%33,732,4-4%-2%
Zuschlagstoffe (Mio t)145,2145,60%-1%85,782,7-3%-4%
Transportbeton (Mio cbm)22,924,46%4%12,713,13%-1%
Asphalt (Mio t)4,54,87%-3%2,93,04%-4%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse8.4329.2129%7%4.8064.9733%1%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen 3)1.1951.44621%6%9451.05011%1%
in % der Umsatzerlöse14,2%15,7%  19,7%21,1%  
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs 3)65476217%11%6737024%1%
Überschuss der Periode435291-33%     
Anteil der Gruppe375212-43%     
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33) 2)1,891,07-43%     
Ergebnis je Aktie angepasst 4)1,241,7138%     
Kapitalflussrechnung und Bilanz
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit-228-11217     
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit-654-348306     
Nettofinanzschulden9.97010.483513     
Gearing 3)62,7%61,6%      

1)    Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte sowie Anpassungen aus IFRS 16 Leases
2)    Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen
3)    Werte 2018 wurden angepasst aufgrund der Änderung in der Position ‚Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen‘ 
4)    Bereinigt um das ‚zusätzliche ordentliche Ergebnis‘ 

Finanzkalender

7.500 Zeichen

Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

Downloads