Wichtiger Schritt zu CCUS im großtechnischen Maßstab in Osteuropa: Heidelberg Materials baut Carbon-Capture-Pilotanlage in Bulgarien

  • Am Montag wurde der Baubeginn für eine Pilotanlage zur CO₂-Abscheidung im bulgarischen Werk Devnya von Heidelberg Materials gefeiert.
  • Die Pilotanlage mit dem Namen ANRAV.beta wird ein wichtiger Machbarkeitsnachweis für das erste Projekt des Unternehmens zur vollständigen CO₂-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCUS) in Osteuropa sein und die Skalierbarkeit der neuen OxyCal-Abscheidetechnologie demonstrieren.
  • Der Bau der Pilotanlage wird nur wenige Monate dauern, für die anschließende Demonstrationsphase sind 12 bis 24 Monate veranschlagt.

Im Beisein der bulgarischen Ministerin für Innovation und Wachstum, Milena Stoycheva sowie Vertretern von Heidelberg Materials und der Gemeinde vor Ort wurde gestern der Baubeginn für eine Pilotanlage zur CO₂-Abscheidung im Werk von Heidelberg Materials in Devnya gefeiert. Die ANRAV.beta-Anlage ist ein wichtiger nächster Schritt zur Realisierung des Großprojekts ANRAV von Heidelberg Materials in Bulgarien, das Anfang 2023 angekündigt wurde. ANRAV wird das erste Projekt in Osteuropa sein, das die gesamte CCUS-Wert­schöpfungs­kette – von der CO₂-Abscheidung, dem Transport sowie der geologischen CO₂-Speicherung bis hin zur CO₂-Nutzung – umfasst.

Ernest Jelito, Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials und verantwortlich für das Konzerngebiet Nord- und Osteuropa-Zentralasien: „Die OxyCal-Technologie, die wir in Devnya erproben, ist eine wichtige Ergänzung unseres Portfolios an Abscheidetechnologien. Solide Betriebsdaten aus industriellen Pilotprojekten wie diesem sind für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten im Rahmen unseres umfassenden CCUS-Investitionsprogramms unerlässlich. Gleichzeitig können wir zeigen, dass die Dekarbonisierung von CO₂-intensiven Industrien in Osteuropa auch wirtschaftlich machbar ist.“

„Dies ist ein entscheidender Meilenstein für den weiteren Ausbau der CCUS-Technologien bei Heidelberg Materials“, so Dr. Nicola Kimm, Chief Sustainability Officer und Mitglied des Vorstands: „ANRAV.beta ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg, unseren Kunden in Osteuropa schon in naher Zukunft vollständig dekarbonisierten Zement anbieten zu können. Dieses Pilotprojekt wird die Umsetzung des gesamten ANRAV-Projekts erheblich erleichtern. Ich freue mich sehr, dass es dem Team in Devnya gemeinsam mit unserem globalen Competence Center Cement gelungen ist, dieses Projekt in sehr kurzer Zeit auf den Weg zu bringen.“

Bei OxyCal handelt es sich um eine innovative Technologie zur CO₂-Abscheidung, die auf der Zuführung von reinem Sauerstoff zum Klinkerbrennprozess beruht. Das entstehende Abgas ist CO₂-reich und hat einen hohen Reinheitsgrad. Es kann wiederverwendet oder sicher gespeichert werden. Die neue Pilotanlage im Werk Devnya wird nicht nur die Effizienz der Technologie demonstrieren, sondern auch ihre Skalierbarkeit für ANRAV CCUS und andere Projekte des Unternehmens – wie Anthemis in Belgien – unter Beweis stellen. Für den Demonstrationsbetrieb sind 12 bis 24 Monate veranschlagt.

„Wir begrüßen die Investition von Heidelberg Materials in dieses äußerst visionäre Projekt zur CO₂-Abscheidung“, so Ministerin Milena Stoycheva: „F&E-Initiativen wie ANRAV werden aus Bulgarien ein Innovationszentrum für die gesamte Region Südosteuropa machen, und wir freuen uns, dies als Partner zu unterstützen.“

ANRAV ist das erste CCUS-Projekt in Osteuropa. Vorbehaltlich regulatorischer und genehmigungsrechtlicher Aspekte soll es bereits 2028 in Betrieb gehen und eine Abscheidekapazität von 800.000 t CO₂ pro Jahr haben. Es ist das erste Projekt in der Region, das mit 190 Mio € aus dem EU-Innovationsfonds gefördert wird. Die Umsetzung des Projekts wird das Potenzial von CCUS in Bulgarien erschließen und erheblich zur Verringerung der CO₂-Emissionen des Landes beitragen.
 


Bildunterschriften

Bild 1: Feier zum Baubeginn der ANRAV.beta-Pilotanlage – von links: Heidelberg-Materials-Vorstandsmitglied Ernest Jelito, Ministerin Milena Stoycheva, Antonio Clausi (Director Global Competence Center Cement).
Bild 2: Das Team des Werks von Heidelberg Materials und Gäste bei der Launch-Zeremonie.
Bild 3: Einweihung

Über Heidelberg Materials

Heidelberg Materials ist einer der weltweit größten integrierten Hersteller von Baustoffen und -lösungen mit führenden Marktpositionen bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. Wir sind mit rund 51.000 Beschäftigten an fast 3.000 Standorten in über 50 Ländern vertreten. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht die Verantwortung für die Umwelt. Als Vorreiter auf dem Weg zur CO₂-Neutralität und Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie arbeiten wir an nachhaltigen Baustoffen und Lösungen für die Zukunft. Unseren Kunden erschließen wir neue Möglichkeiten durch Digitalisierung. 

Christoph Beumelburg

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland