HeidelbergCement veröffentlicht Q3 2018 Ergebnisse

HeidelbergCement steigert Absatz, Umsatz und Ergebnis je Aktie im dritten Quartal 2018 – Aktionsplan aufgesetzt

  • Absatzwachstum in allen Geschäftsbereichen und Preiserhöhungen führen zu Umsatzsteigerung um 10 % auf vgl. Basis
  • Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen steigt um 2 % auf vgl. Basis
  • Ergebnis je Aktie um 12 % auf 2,72 (i.V.: 2,42) € verbessert
  • Aktionsplan mit drei Schwerpunkten aufgesetzt:
    • Portfoliomanagement: Prüfung weiterer Optimierungspotenziale, gekoppelt mit beschleunigter Umsetzung
    • Operative Exzellenz: Start eines neuen Effizienzprogramms mit Fokus auf Vertriebs- und Verwaltungskosten und einem Einsparziel von 100 Mio €
    • Cashflow und Aktionärsrendite: Anpassung der Renditeerwartungen für Erweiterungsinvestitionen an die Bewertung eines Aktienrückkaufs. Begrenzung der Erweiterungsinvestitionen auf im Durchschnitt 350 Mio € pro Jahr für 2019 und 2020.

Absatzanstieg in allen Geschäftsbereichen

Die positive Marktdynamik hat sich im dritten Quartal in allen Konzerngebieten fortgesetzt und zu einem Absatzanstieg in sämtlichen Geschäftsbereichen geführt.

Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns nahm im dritten Quartal um 5 % auf 35,1 (i.V.: 33,4) Mio t zu. Bereinigt um den Verkauf des Weißzementgeschäfts in den USA, die Dekonsolidierung des Geschäfts in Georgien und den Erwerb von Cementir Italia lag der Zuwachs bei 6 %. Alle Konzerngebiete haben zu der Absatzsteigerung beigetragen, wobei die Schwellenländer überdurchschnittlich zulegen konnten. Nordamerika ist dagegen aufgrund der hohen Niederschläge in Texas sowie im mittleren Westen und Nordosten der USA nur leicht gewachsen. 

Die Zuschlagstofflieferungen stiegen um 1 % auf 87,7 (i.V.: 86,6) Mio t. Bis auf Afrika-Östlicher Mittelmeerraum verzeichneten alle Konzerngebiete eine Zunahme.

Die Transportbetonlieferungen konnten in allen Konzerngebieten erhöht werden und nahmen um 4 % auf 12,9 (i.V.: 12,4) Mio cbm zu. Der Asphaltabsatz stieg um 5 % auf 3,4 (i.V.: 3,2) Mio t aufgrund der positiven Nachfrageentwicklung in Großbritannien und Kalifornien sowie von Konsolidierungseffekten im Nordwesten der USA und Australien. Ohne Konsolidierungseffekte lag der Absatz leicht über dem Vorjahresniveau.

Ergebnis je Aktie deutlich gesteigert – Prämie auf Kapitalkosten verdient

Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 7 % auf 4,9 (i.V.: 4,6) Mrd €. Bereinigt um negative Währungs- und Konsolidierungseffekte in Höhe von 105 Mio € nahm der Umsatz sogar um 10 % zu. Das Wachstum wurde insbesondere von der guten Nachfrage in vielen Märkten sowie höheren Verkaufspreisen getrieben.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen verringerte sich währungs- und konsolidierungsbedingt um 2 % auf 1.039 (i.V.: 1.058) Mio €. Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte konnte das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen um 2 % zulegen. Die Kostensteigerungen, insbesondere bei Energie, konnten durch Mengenwachstum, erfolgreiche Preiserhöhungen und Effizienzprogramme mehr als ausgeglichen werden.

„Im dritten Quartal hat sich die positive Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis je Aktie  fortgesetzt und wir konnten weiterhin eine Prämie auf unsere Kapitalkosten verdienen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Niedrigere Finanzierungskosten und Steuern konnten ein schwächer als erwartetes Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs aufgrund starker Regenfälle in unseren Kernmärkten in den USA sowie höherer Energiekosten mehr als ausgleichen. Allerdings mussten wir unseren Ausblick für 2018 aufgrund der schwächeren operativen Entwicklung teilweise anpassen. Als Gegenmaßnahmen haben wir einen Aktionsplan aufgesetzt mit den drei Schwerpunkten: Portfoliomanagement, operative Exzellenz sowie Cashflow und Aktionärsrendite.“

Das Finanzergebnis hat sich um 12 Mio € auf -92 (i.V.: -104) Mio € verbessert. Dazu beigetragen hat insbesondere eine weiterer Rückgang der Nettozinsaufwendungen. Die Aufwendungen für die Ertragsteuern sanken deutlich auf 71 (i.V.: 176) Mio €.

Damit ergibt sich ein Anstieg des Überschusses der Periode um 12 % auf 581 (i.V.: 519) Mio €. Das Minderheitsgesellschaftern zustehende Ergebnis stieg um 3 Mio € auf 41 (i.V.: 38) Mio €. Der Anteil der Gruppe verbesserte sich demzufolge deutlich um 12 % auf 539 (i.V.: 481) Mio € und das Ergebnis je Aktie um 0,30 € auf 2,72 (i.V.: 2,42) €.

HeidelbergCement hat auch im dritten Quartal 2018 eine Prämie auf seine Kapitalkosten verdient. Die Rentabilität des investierten Kapitals (ROIC) lag mit 7,1 % deutlich über den gewichteten Kapitalkosten von 6,3 %.

Mitarbeiter

Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende September 2018 bei 59.589 (i.V.: 60.830). Die Abnahme um 1.241 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus zwei gegenläufigen Entwicklungen: Einerseits wurden konzernweit über 2.900 Stellen abgebaut im Zuge von Portfolio-Optimierungen, der Realisierung von Synergien und von Effizienzsteigerungen in Vertrieb und Verwaltung sowie Standortoptimierungen. Andererseits war ein Anstieg der Mitarbeiterzahl um knapp 1.700 neue Beschäftigte zu verzeichnen, der insbesondere auf die Unternehmenserwerbe in Italien und Australien im ersten Quartal 2018 zurückzuführen ist. Weiterhin kamen in einigen Ländern der Konzerngebiete West- und Südeuropa und Nord- und Osteuropa-Zentralasien sowie insbesondere in Australien neue Mitarbeiter aufgrund der soliden Marktentwicklung hinzu.

Gute Cashflow-Entwicklung – Nettoverschuldung gesenkt

Der freie Cashflow der letzten 12 Monate lag mit rund 1,2 Mrd € stabil auf dem Vorjahresniveau. Der Rückgang des Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen im Vergleich zum Vorjahr sowie ein Aufbau des Umlaufvermögens aufgrund der gestiegenen Geschäftstätigkeit konnten durch geringere Zahlungsmittelabflüsse für Zinsen und Steuern ausgeglichen werden. Beim Umlaufvermögen wird mit einer Normalisierung zum Jahresende gerechnet. Die Nettoverschuldung sank im Vergleich zum Ende des Vorjahresquartals um 135 Mio € auf 9,52 Mrd €. Der dynamische Verschuldungsgrad stieg hingegen aufgrund des niedrigeren Ergebnisses des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen leicht von 3,0x auf 3,1x an.

Ausblick für 2018 – Aktionsplan aufgesetzt

HeidelbergCement hat am 18. Oktober seinen Ausblick für das Jahr 2018 teilweise angepasst.

Absatz- und Umsatzentwicklung der ersten neun Monate des Jahres 2018 liegen im Rahmen der Erwartungen und der Ausblick für das Geschäftsjahr wurde unverändert bestätigt.

Der Ausblick für das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte wurde für das Jahr 2018 hingegen auf einen Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich angepasst (zuvor: Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich). Grund hierfür ist neben zuletzt widrigen Wetterbedingungen in Kernmärkten von HeidelbergCement in den USA unter anderem eine spürbar über unseren Erwartungen liegende Energiekosteninflation, die im Jahresverlauf nur teilweise durch Preiserhöhungen und Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden konnte. Wir rechnen nun mit einem Anstieg der Energiekosten im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Darüber hinaus werden im Vergleich zum Vorjahr geringere Erträge aus dem Verkauf erschöpfter oder operativ nicht mehr genutzter Steinbrüche erwartet. Die Nettoinvestitionen werden 2018 voraussichtlich bei 1,3 Mrd € und damit etwas über der ursprünglichen Planung von 1,1 Mrd € liegen. Entsprechend rechnen wir damit, dass das Verhältnis aus Nettoverschuldung und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen (dynamischer Verschuldungsgrad) am Ende des Jahres knapp über dem ursprünglich erwarteten Wert von 2,5x liegen wird.

Die Prognose für den Anteil der Gruppe am Jahresüberschuss bleibt unverändert, das heißt, wir rechnen weiterhin mit einer deutlichen Erhöhung.

„In Anbetracht der schwächer als erwarteten operativen Ergebnisentwicklung ergreifen wir einschneidende Maßnahmen, um Gewinne und Cashflow zu stärken“, so Dr. Bernd Scheifele. „Wir bekennen uns weiterhin klar zur Steigerung des Unternehmenswertes und zu einem soliden Investment Grade Rating.“

Das Unternehmen hat einen Aktionsplan aufgesetzt mit den drei Schwerpunkten: Portfoliomanagement, operative Exzellenz sowie Cashflow und Aktionärsrendite.

  • Portfoliomanagement: Prüfung weiterer Optimierungspotenziale, gekoppelt mit beschleunigter Umsetzung
  • Operative Exzellenz: Start eines neuen Effizienzprogramms mit Fokus auf Vertriebs- und Verwaltungskosten und einem Einsparziel von 100 Mio € über die kommenden beiden Jahre. Einleitung einer energischen Vertriebsinitiative zur Margenrückgewinnung durch spürbare Preiserhöhungen.
  • Cashflow und Aktionärsrendite: Anpassung der Renditeerwartungen für Erweiterungsinvestitionen an die Bewertung eines Aktienrückkaufs. Begrenzung der Erweiterungsinvestitionen auf im Durchschnitt 350 Mio € pro Jahr für 2019 und 2020. Aktienrückkäufe werden Mitte 2019 in Erwägung gezogen.

Weitere Details zu den Themen Portfolio-Optimierung und Operative Exzellenz werden im Rahmen der Bekanntgabe des Jahresergebnisses im März 2019 veröffentlicht.

HeidelbergCement im Überblick

Finanzkennzahlen Januar-SeptemberJuli-September
Mio €20172018Verände- rungauf vgl. Basis1)20172018Verände- rungauf vgl. Basis1)
Absatz
Zement (Mio t)93,597,04%4%33,435,15%6%
Zuschlagstoffe (Mio t)229,0232,92%1%86,687,71%1%
Transportbeton (Mio cbm)35,035,82%3%12,412,94%5%
Asphalt (Mio t)7,17,811%4%3,23,45%0%
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse13.00413.3753%7%4.6104.9437%10%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen2.4052.227-7%-2%1.0581.039-2%2%
in % der Umsatzerlöse18,5%16,6%23,0%21,0%
Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs1.5781.411-11%-3%787764-3%2%
Überschuss der Periode8801.01615%51958112%
Anteil der Gruppe76891519%48153912%
Ergebnis je Aktie in € (IAS 33)2)3,874,6119%2,422,7212%
Kapitalflussrechnung und Bilanz
Mittelfluss aus operativer Geschäftstätigkeit705493-211836721-115
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit-612-847-235-174-193-19
Nettofinanzschulden9.6539.518-135
Gearing59,4%57,6%

1) Bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte
2) Den Aktionären der HeidelbergCement AG zuzurechnen

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Finanzkalender

Christoph Beumelburg trägt mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland

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