Heidelberg Materials erhält vier weitere Förder­zusagen aus dem Innovations­fonds für De­kar­bo­ni­sie­rung­s­pro­jek­te in Europa

  • Heidelberg Materials soll Fördermittel aus dem EU-Innovationsfonds für vier große CCUS-Projekte in Europa erhalten
  • Die Projekte in Belgien, Frankreich, Italien und Polen werden zu umfangreichen Emissionsreduktionen führen und Innovationen vorantreiben
  • Dieser Meilenstein beschleunigt die Skalierung von Carbon Captured Near-Zero-Produkten und stärkt die Führungsrolle von Heidelberg Materials bei der Dekarbonisierung    

Der EU-Innovationsfonds, eines der weltweit größten Förderprogramme für innovative kohlenstoffarme Technologien, hat vier zukunftsweisende Projekte von Heidelberg Materials im Bereich der CO₂-Abscheidung, ‑Nutzung und ‑Speicherung (Carbon Capture, Utilisation, and Storage, kurz: CCUS) für die Ausarbeitung von Fördervereinbarungen im Rahmen seines „Net-Zero Technologies Call” ausgewählt. Die Fördermittel werden an Unternehmen vergeben, die innovative Technologien mit Near-Zero-Emissionen einsetzen. Zu den ausgewählten Projekten zählen Anthemis in Belgien, AirvaultGOCO₂ in Frankreich, DREAM in Italien und HuCCSar in Polen.

Dr. Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg Materials, sagte: „Dies ist ein großartiger Tag für unser Unternehmen und für die Dekarbonisierung der Zementindustrie in Europa. Die Unterstützung durch den Innovationsfonds ist ein starkes Zeichen des Vertrauens in unsere Dekarbonisierungsstrategie und unsere Projekte. Dieser Meilenstein bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, die nächsten Kapitel unserer Transformation zu gestalten – nach dem erfolgreichen Start unseres Brevik-CCS-Projekts in Norwegen und der kürzlich getroffenen finalen Investitionsentscheidung für Padeswood CCS in Großbritannien.“

Jon Morrish, Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials und verantwortlich für Europa: „Die ausgewählten Projekte in vier unserer europäischen Kernmärkte sind bedeutende Innovationstreiber. Wir appellieren an die vier Mitgliedstaaten – Frankreich, Belgien, Italien und Polen –, eng mit uns zusammenzuarbeiten und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so können wir für diese Projekte eine finale Investitionsentscheidung treffen und damit das Angebot für unsere Kunden an Carbon Captured Near-Zero-Produkten unserer Marke evoZero® deutlich erweitern.“

Dr. Katharina Beumelburg, Chief Sustainability & New Technologies Officer und Mitglied des Vorstands von Heidelberg Materials: „Dies ist ein stolzer Moment für uns – insbesondere, weil der Innovationsfonds Werke unterstützt, an denen wir bereits erhebliche Fortschritte bei der Modernisierung unserer Anlagen und der Verbesserung unserer Umweltbilanz erzielt haben. Die Einführung von CCUS-Lösungen zur weiteren Reduzierung der CO₂-Emissionen ist der nächste logische Schritt. Für genau diese Fortschritte stehen wir bei Heidelberg Materials und treiben sie aktiv voran.“

Während die Förderung durch den EU-Innovationsfonds einen wichtigen Eckpfeiler für diese Projekte darstellt, bleibt die zusätzliche Unterstützung durch die nationalen Regierungen unerlässlich – insbesondere durch Mechanismen wie Carbon Contracts for Difference und die Entwicklung robuster regulatorischer Rahmenbedingungen für den Transport und die Speicherung von CO₂. Heidelberg Materials sieht es als seine Aufgabe, sein Know-how einzubringen und die Regierungen in diesem Prozess zu unterstützen – basierend auf den Erfahrungen, die in Ländern wie Norwegen und Großbritannien gesammelt wurden.

Der Net-Zero Technologies Call des Innovationsfonds unterstützt Dekarbonisierungsprojekte unterschiedlicher Größenordnung. Die ausgewählten Projekte wurden hinsichtlich ihres Potenzials zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, ihres Innovationsgrades, ihres Reifegrades, ihrer Replizierbarkeit sowie ihrer Kosteneffizienz bewertet.

Im Rahmen des Anthemis-Projekts in Belgien plant Heidelberg Materials, sein Klinkerwerk in Antoing mit einer innovativen Oxyfuel-CO₂-Abscheideanlage auszustatten. Nach der Inbetriebnahme wird die Anlage über 95 % der Emissionen des Standorts abscheiden – das entspricht mehr als 800.000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Darüber hinaus arbeitet Heidelberg Materials mit mehreren Partnern zusammen, um den Transport und die dauerhafte Speicherung des abgeschiedenen CO₂ sicherzustellen. Ziel ist es, eine vollständige Wertschöpfungskette zu etablieren und den Standort Antoing als wichtigen Impulsgeber in diesem Prozess zu positionieren.

Das AirvaultGOCO₂-Projekt in Frankreich wird am Zementwerk Airvault von Heidelberg Materials in der französischen Region Nouvelle-Aquitaine umgesetzt. Mit einer geplanten Abscheidekapazität von fast 1 Million Tonnen CO₂ pro Jahr ist AirvaultGOCO₂ Teil der umfassenderen GOCO₂-Initiative zur Dekarbonisierung Westfrankreichs. Ziel dieses Investitionsprogramms ist es, CO₂ an Industriestandorten abzuscheiden und zur dauerhaften Speicherung in geologische Lagerstätten zu transportieren. Die Emissionen, darunter auch das in Airvault abgeschiedene CO₂, sollen per Pipeline in die Küstenstadt Saint-Nazaire und von dort per Schiff zum Speicher unter der Nordsee transportiert werden.


Der Innovationsfonds wird auch das DREAM-CCS-Projekt im italienischen Zementwerk Rezzato Mazzano von Heidelberg Materials in Brescia unterstützen. DREAM ist das erste vollständige CCS-Projekt in der italienischen Zementindustrie und umfasst die Installation eines hochinnovativen hybriden CO₂-Abscheidesystems. Im Rahmen dieser Initiative soll CO₂ aus der Zementproduktion abgeschieden und zum CCS-Speicherzentrum Ravenna unter der Adria transportiert werden. Jährlich soll rund 1 Million Tonnen CO₂ abgeschieden werden und damit die großtechnische Produktion von Zement aus CO₂-Abscheidung für den italienischen Markt ermöglichen.

Im Rahmen des HuCCSar-Projekts in Polen wird Heidelberg Materials das CO₂-Speicherpotenzial in Zentralpolen validieren, um die erste Onshore-CCS-Wertschöpfungskette des Landes zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt umfasst zudem Maßnahmen zur Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz der Onshore-CO₂-Speicherung in der Region und ebnet so den Weg für den flächendeckenden Einsatz von CCS in Polen. Dieser einzigartige Ansatz soll als Modell für die zukünftige Zusammenarbeit bei ähnlichen Initiativen dienen.

In der Vergangenheit hat Heidelberg Materials bereits Unterstützung aus dem EU-Innovationsfonds für seine Projekte ANRAV in Bulgarien und GeZero in Deutschland erhalten.