Amsterdamer U-Bahn
Vierzig Jahre nach der Verleihung des Merkelbach-Preises 1979 an die Designer Spangberg und Van Rhijn, erhielt die markante Oostlijn-Linie der Amsterdamer U-Bahn eine neue prestigeträchtige Auszeichnung. Die Rotterdamer Group A Architects gewannen 2019 den Frame Award für die Renovierung und Modernisierung der 16 U-Bahnstationen, auch aufgrund der Zusammenarbeit mit Mariotti Fulget und dessen profunde Materialkenntnis.
Mariotti Fulget fertigt seit 1926 hochfeste Betonfertigteile aus Mischzement mit Marmor, Granit und zugemischten Hartgesteinen für den zivilen und industriellen Bau. Das familiengeführte Unternehmen vereint modernste Industrietechnologien mit einem ausgefeilten Produkt, welches seit drei Generationen gefertigt wird. Die hohen Fertigungsstandards und die stetige Weiterentwicklung im Bereich der Produktästhetik machen das Unternehmen zu einer anerkannten internationalen Adresse.
Die Amsterdamer U-Bahn war ein sehr komplexes Bauvorhaben, das von Mitte der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre realisiert und stark von technischen Faktoren (aufgrund des instabilen Untergrundes) dominiert wurde. Spangberg und Van Rhijn haben das Amsterdamer Stadtbild damit nachhaltig geprägt. Das sachliche und brutalistische Design - mit seinem nackten Beton, seinen Grauschattierungen und seinen großen Räumlichkeiten - war ein Vermächtnis, das bei der Renovierung nicht zu ignorieren war.
Group A Architects konnten jedoch ihre zeitgenössische Vision auf die neuen Räumlichkeiten übertragen, so dass das ausladende Design als minimalistischer und solider Hintergrund wirkt, der die Dunkelheit aus den Nischen tilgt, bei guter Ausrichtung der direkten und indirekten Lichtverhältnisse an den Oberflächen.
Der Boden besteht aus vibro-gepressten Agglomeratplatten, die aus Weißzement der italienischen HeidelbergCement Tochtergesellschaft Italcementi, italienischem Marmor und deutschem Granit gefertigt sind, um eine hohe Festigkeit und Haltbarkeit zu gewährleisten. Die von Mariotti Fulget gefertigte Produktlinie berücksichtigte die bautechnischen Details des täglichen Fahrgastaufkommens von 200.000 Personen auf der Oostlijn-Linie und verwandelte das große öffentliche Bauwerk mit seiner weitläufigen Struktur nicht nur in ein effizientes und modernes Wahrzeichen der Stadt, sondern auch in eines der interessantesten und dauerhaftesten Architekturprojekte.
