HeidelbergCement veröffentlicht Q1 2011 Ergebnis
HeidelbergCement steigert Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal – milder Winter und stärker als erwartete Wirtschaftserholung führen zu deutlichem Absatzwachstum
- Zweistellige Absatzsteigerung in allen Geschäftsbereichen aufgrund milden Winters und stärker als erwarteter Wirtschaftserholung in West- und Nordeuropa sowie in Osteuropa-Zentralasien
- Konzernumsatz um 19 % auf 2,6 Mrd EUR erhöht
- Operatives Ergebnis vor Abschreibungen um 48 % auf 253 Mio EUR verbessert (i.V.: 171 Mio EUR)
- Ausblick unverändert: Anhaltendes Wachstum in Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum sowie Fortsetzung der Erholung in Nordamerika und Europa erwartet
- Anhaltender Fokus auf Effizienzsteigerung und Kostensenkungen sowie Preiserhöhungen, um steigende Kosten für Energie und Rohstoffe sowie zunehmende Inflation auszugleichen
Überblick Januar – März 2011
Januar - März | ||
Mio EUR | 2010 | 2011 |
Umsatzerlöse | 2.180 | 2.602 |
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen | 171 | 253 |
in % der Umsatzerlöse | 7,90% | 9,70% |
Operatives Ergebnis | -18 | 60 |
Zusätzliches ordentliches Ergebnis | -15 | -2 |
Ergebnis aus Beteiligungen | -2 | -4 |
Betriebsergebnis | -35 | 54 |
Ergebnis vor Steuern | -218 | -87 |
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen | -157 | -116 |
Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftbereichen | -5 | -4 |
Fehlbetrag der Periode | -162 | -120 |
Anteil der Gruppe | -199 | -161 |
Investitionen | 123 | 171 |
Q1 Absatz profitiert von mildem Winter und Wirtschaftserholung in Europa
Milderes Winterwetter und Aufholeffekte nach dem schneereichen Dezember sowie eine stärker als erwartete Wirtschaftserholung in unseren Märkten in West- und Nordeuropa sowie Osteuropa-Zentralasien führten im ersten Quartal zu einem deutlichen Absatzanstieg in allen Bereichen. In Nordamerika nahm die Nachfrage nach Baustoffen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund eines harten Winters in Kanada nur leicht zu. Die Märkte in Asien und Afrika entwickelten sich weiter positiv und zeigten insgesamt anhaltend starke Wachstumsraten.
Der Zement- und Klinkerabsatz des Konzerns nahm um 14,4 % auf 17,3 (i.V.: 15,2) Mio t zu. Zweistellige Wachstumsraten berichteten die Konzerngebiete West- und Nordeuropa, Osteuropa-Zentralasien und Afrika-Mittelmeerraum. In Asien zeigte insbesondere Indonesien eine anhaltend starke Nachfrageentwicklung. In Nordamerika hat sich der Zementabsatz weiter leicht erholt. Die Zuschlagstofflieferungen verzeichneten konzernweit mit 46,3 (i.V.: 40,3) Mio t ein Plus von 14,9 %. Die Transportbetonlieferungen nahmen um 20,6 % auf 8,4 (i.V.: 6,9) Mio cbm zu. Der Asphaltabsatz stieg um 16,7 % auf 1,6 (i.V.: 1,4) Mio t.
Umsatz und Ergebnis verbessert
Basierend auf den starken Absatzzuwächsen stieg der Konzernumsatz im ersten Quartal deutlich um 19,4 % auf 2.602 (i.V.: 2.180) Mio EUR. Dabei verzeichneten alle Konzerngebiete bis auf Nordamerika zweistellige Wachstumsraten. Positive Wechselkurseffekte begünstigten die Umsatzentwicklung in West- und Nordeuropa und Asien-Pazifik. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und Konsolidierungseffekten nahm der Umsatz um 14,3 % zu. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen legte um 47,5 % auf 253 (i.V.: 171) Mio EUR zu. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 60 (i.V.: -18) Mio EUR.
„Der milde Winter und die anhaltende Wirtschaftserholung in unseren europäischen Märkten haben zu einer deutlichen Nachfrageverbesserung im ersten Quartal geführt, die wir erfolgreich in steigende Umsätze und ein spürbar verbessertes Ergebnis umsetzen konnten“, erläutert Vorstandsvorsitzender Dr. Bernd Scheifele. „Dabei ist es uns in einigen Märkten bereits gelungen, Preiserhöhungen angesichts steigender Kosten für Energie und Rohstoffe durchzusetzen.“
Das Finanzergebnis hat sich um 42,9 Mio EUR auf -140,3 (i.V.: -183,2) Mio EUR verbessert. Dies ist im Wesentlichen auf niedrigere Aufwendungen für Zinsen und für Maßnahmen zur Neuordnung der Finanzierungsstruktur zurückzuführen.
Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen verbesserte sich auf -86,5 (i.V.: -217,8) Mio EUR. Die Aufwendungen aus Steuern vom Einkommen und Ertrag beliefen sich auf 29,3 Mio EUR im Vergleich zu Erträgen von 60,7 Mio EUR im Vorjahr. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus in der Berichtsperiode nicht aktivierten latenten Steuern auf Verlustvorträge in Nordamerika. Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen beträgt damit -115,8 (i.V.: -157,1) Mio EUR.
Insgesamt reduzierte sich der Fehlbetrag für das erste Quartal auf -120,3 (i.V.: -161,9) Mio EUR. Der Anteil der Gruppe beläuft sich auf -160,7 (i.V.: -198,9) Mio EUR.
Die Mitarbeiterzahl von HeidelbergCement lag Ende des ersten Quartals 2011 bei 53.771 (i.V.: 52.770). Die Zunahme um 1.001 Mitarbeiter resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Mitarbeiterzahl in Afrika und Russland aufgrund der Konsolidierung der Zementaktivitäten in der Demokratischen Republik Kongo und des Zementwerks CJSC „Construction Materials“ in der russischen Republik Baschkortostan.
„FOX 2013“-Programm läuft nach Plan
Das Anfang Januar vorgestellte Drei-Jahres-Programm für finanzielle und operative Exzellenz („FOX 2013“) ist auf gutem Weg, die anvisierte Verbesserung des Cashflows um 600 Mio EUR in den nächsten drei Jahren zu erzielen. Analysen der Pilotprojekte in den Bereichen Zuschlagstoffe und Zement haben die Einsparziele in diesen Bereichen bestätigt. Hebel für die Optimierung des Umlaufvermögens um 100 Mio EUR wurden identifiziert und bereits etwa 30 Mio EUR Potenzial abgesichert.
Netto-Verschuldung im Vergleich zum Vorjahr reduziert
Die Nettoverschuldung von HeidelbergCement belief sich am Ende des ersten Quartals 2011 auf 8,63 Mrd EUR, das entspricht einer Reduktion von 0,33 Mrd EUR im Vergleich zum Ende des ersten Quartals 2010. Das Gearing verbesserte sich dadurch auf 71,0 % (i.V.: 77,7 %).
Gezielter Ausbau der Marktstellung in Wachstumsmärkten
Ende März hat HeidelbergCement den Ausbau der Klinkerkapazität im polnischen Zementwerk Górazdze termingerecht abgeschlossen. Anfang April wurde die zweite, modernisierte Ofenlinie mit einer Kapazität von 6.000 t Klinker pro Tag erstmals in Betrieb genommen. In einer weiteren Projektphase soll auch die Zementmahlkapazität durch den Bau einer neuen Mühle bis Mitte 2012 um ca. 1,2 Mio t pro Jahr erweitert werden. Für das laufende Jahr plant HeidelbergCement neue Zementkapazitäten von mehr als 6 Mio t pro Jahr in Betrieb zu nehmen.
Ausblick
Für das laufende Jahr prognostizieren OECD und IWF unverändert eine Fortsetzung der weltweiten Wirtschaftserholung, die sich gegenüber 2010 allerdings etwas abschwächen soll. Dabei werden die Wachstumsraten in den Schwellenländern Asiens und Afrikas weiter deutlich über denen der reifen Märkte Nordamerikas und Europas liegen.
Im Konzerngebiet West- und Nordeuropa erwarten wir insgesamt eine weitere Erholung der Nachfrage und damit steigende Absatzmengen für Zement und Zuschlagstoffe, die vor allem von der starken Entwicklung in Skandinavien und Deutschland angetrieben wird. Im Konzerngebiet Osteuropa-Zentralasien gehen wir von einer uneinheitlichen Entwicklung aus: Während wir in Ungarn und Rumänien weiterhin eine anhaltend schwache Entwicklung erwarten, gehen wir von einer steigenden Nachfrage insbesondere in Polen und Zentralasien sowie in der zweiten Jahreshälfte 2011 auch in der Tschechischen Republik aus. In Nordamerika rechnen wir aufgrund der noch anhaltenden Investitionen in den Straßenbau in den USA und der weiter positiven Entwicklung der Rohstoffindustrie in Kanada mit einer leichten Mengenzunahme bei Zement und Zuschlagstoffen. Eine weiterhin positive Nachfrageentwicklung erwarten wir in den Konzerngebieten Asien-Pazifik und Afrika-Mittelmeerraum.
Auf der Kostenseite erwartet das Unternehmen steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie eine zunehmende Inflation, insbesondere in den Schwellenländern. In den reifen Märkten gehen wir zudem von steigenden Personalkosten aus. Ziel von HeidelbergCement ist es, den Anstieg der Kosten durch Kostensenkungsmaßnahmen und gezielte Preiserhöhungen sowie Treibstoffkostenzuschläge in den einzelnen Märkten auszugleichen. Der Vorstand hat sich unverändert das Ziel gesetzt, den Umsatz und das operative Ergebnis im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.
„Das deutliche Absatzwachstum im ersten Quartal war die Folge einer besser als erwarteten Wirtschaftserholung, aber auch eines deutlich milderen Winters in unseren europäischen Märkten. Für das Gesamtjahr gehen wir unverändert von einer langsamen Erholung in den reifen Märkten und steigendem Kosten- und Inflationsdruck aus. Wir konzentrieren uns deshalb weiterhin auf Cashflow und stabile Margen, um unsere Verschuldung abzubauen und die Finanzkennzahlen weiter zu verbessern“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Unsere Anstrengungen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung im Rahmen des Programms „FOX 2013“ setzen wir konsequent fort. Gleichzeitig werden wir weiter gezielt in neue Zementkapazitäten in Wachstumsmärkten investieren. Dank der vorteilhaften geografischen Aufstellung in attraktiven Märkten sowohl in Schwellenländern als auch in Industriestaaten und als Weltmarktführer bei Zuschlagstoffen ist HeidelbergCement bestens positioniert, um von einer weiteren Erholung der Weltkonjunktur, unterstützt durch einen sich beschleunigenden Aufschwung in Nordamerika, überproportional zu profitieren.“
9.479 Zeichen