HeidelbergCement berichtet vorläufige Zahlen

HeidelbergCement berichtet vorläufige Zahlen für Q4 und Gesamtjahr 2014

Anpassung der Zahlen nach IFRS:

Die Finanzdaten des Geschäftsjahrs 2013 wurden gemäß der neuen Rechnungslegungsvorschriften für Gemeinschaftsunternehmen (IFRS 10/11) und aufgrund des Verkaufs der Bauproduktesparte in Nordamerika und Großbritannien angepasst.

Mio €2013 berichtet im GB IFRS 10/112013 angepasst Jan.‘14Verkauf Bauprodukte (IFRS 5)Cement Australia1)2013 angepasst Dez.‘14
Gesamtjahr 2013
Umsatz13.936-79713.138-754-25612.128
Op. Ergebnis vor Abschreibungen2.424-892.335-78-332.224
Op. Ergebnis1.607-361.571-34-181.519
Q4 2013
Umsatz3.485-2093.276-104-623.111
Op. Ergebnis vor Abschreibungen661-23638-12-11614
Op. Ergebnis463-12451-2-8441

 1) IFRS 10/11 IFRIC tentative agenda decision

Q4 2014:

  • Umsatzanstieg um 6% auf 3,3 Mrd € (auf vgl. Basis*: +4%)
  • Operatives Ergebnis stabil bei 442 Mio €

Gesamtjahr 2014:

  • Erfolgreichstes Jahr seit der Finanzkrise
  • Spürbare Steigerung von Absatz, Umsatz und operativem Ergebnis trotz negativer Wechselkurseffekte
  • Erfolgreicher Verkauf des Bauproduktegeschäfts für 1,4 Mrd USD
  • Reduzierung der Nettoverschuldung unter 7 Mrd €; Verkaufserlös Bauprodukte noch nicht enthalten
  • Absatzwachstum in sämtlichen Geschäftsbereichen
  • Umsatz steigt um 4% auf 12,6 Mrd € (auf vgl. Basis*: +8%)
  • Operatives Ergebnis auf 1,6 Mrd € verbessert (auf vgl. Basis*: +13%)
  • Operative Marge weiter gesteigert

Erster Ausblick 2015:

  • Positive makroökonomische Entwicklung in Schlüsselmärkten:
    • Fortsetzung von Erholung und Wachstum in USA und Großbritannien
    • Anhaltend starke Nachfrageentwicklung in Afrika und Asien
  • Rückenwind von Rohstoffpreisen und Wechselkursen:
    • Deutlicher Ölpreisverfall reduziert Kosten und fördert Wachstum
    • Vorteilhaftes Wechselkursumfeld
  • Fortsetzung der erfolgreichen Geschäftsstrategie:
    • Starke Aufstellung bei Rohstoffreserven und Betriebsstätten an attraktiven Standorten, einzigartige vertikale Integration und exzellentes Produktportfolio
    • Fokus auf operative Effizienz- und Margenverbesserung
    • Konsequente Wertsteigerung durch Schuldenabbau und Wachstum

* bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte (like-for-like oder l-f-l)

HeidelbergCement hat heute vorläufige, nicht testierte Zahlen zu Absatz, Umsatz, operativem Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD) und operativem Ergebnis für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2014 vorgelegt.

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20132014%% l-f-l20132014%% l-f-l
Umsatz12.12812.6144,0%8,4%3.1113.3096,4%3,8%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)2.2242.2882,9%9,1%6146251,7%0,9%
in % des Umsatzes18,3%18,1%19,7%18,9%
Operatives Ergebnis1.5191.5955,0%12,9%4414420,1%-0,2%
in % des Umsatzes12,5%12,6%14,2%13,4%
Absatz (Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand78,181,84,7%5,5%20,120,62,6%3,1%
Zuschlagstoffe230,6243,65,6%4,8%58,362,87,8%7,1%
Transportbeton (Mio m³)34,936,64,8%4,1%9,19,55,0%1,5%
Asphalt8,49,311,4%7,4%2,32,44,7%4,7%

Im Einklang mit dem im Geschäftsbericht 2013 gegebenen Ausblick stieg der Absatz von Zement und Zuschlagstoffen im Jahr 2014 angetrieben durch die fortschreitende Erholung in Nordamerika und die zusätzlich verfügbaren Kapazitäten in Indien, Afrika, Indonesien und Kasachstan. Darüber hinaus wirkte sich die fortgesetzte Erholung in Großbritannien positiv aus. Trotz deutlich negativer Wechselkurseffekte konnten Umsatz und operatives Ergebnis des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Begünstigt wurde die Entwicklung durch mildes Winterwetter in Europa im ersten Quartal sowie weiter rückläufige Energiekosten im Jahresverlauf.

„2014 war für HeidelbergCement operativ das mit Abstand beste Jahr seit der Finanzkrise“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Bernd Scheifele. „Dieser Erfolg lässt sich insbesondere an drei Punkten festmachen: Erstens ist es uns gelungen, Umsatz, operatives Ergebnis und operative Marge trotz negativer Wechselkurseffekte zu steigern. Nur wenige Unternehmen in unserer Branche waren dazu in der Lage und das unterstreicht erneut unsere Wettbewerbsstärke. Zweitens haben wir unser Bauproduktegeschäft zu einem guten Preis verkauft und drittens ist es uns gelungen, unsere Nettoverschuldung spürbar zu senken. Grundlage dieser Erfolge waren einmal mehr unser diszipliniertes und strukturiertes Management von Kosten und Margen und die Durchführung von Preiserhöhungen in wesentlichen Märkten. Zudem haben wir weiterhin von unserer vorteilhaften geografischen Aufstellung und der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten Nordamerikas und Westeuropas sowie in den Schwellenländern Asiens und Afrikas profitiert.“

Vorläufige Konzernzahlen

Sämtliche Geschäftsbereiche haben im Jahresvergleich ein spürbares Absatzwachstum verzeichnet. Operativ haben die Verkaufszahlen von Zement und Zuschlagstoffen in allen Konzerngebieten zugelegt. Dank dieses Absatzwachstums und erfolgreich durchgeführter Preiserhöhungen in wichtigen Märkten hat sich der Umsatz trotz deutlich negativer Wechselkurseffekte moderat erhöht. Das operative Ergebnis konnte aufgrund der konsequent umgesetzten Initiativen zur Effizienz- und Margensteigerung sowie stabiler Energiekosten deutlich gesteigert werden. Der Wertverlust vieler Währungen gegenüber dem Euro führte zu einer Belastung des Umsatzes für das Gesamtjahr von 517 Mio € und des operativen Ergebnisses von 118 Mio €. Davon waren alle Konzerngebiete betroffen, insbesondere Asien-Pazifik, Osteuropa-Zentralasien und Afrika-Mittelmeerraum. Trotzdem konnten das operative Ergebnis und die operative Marge im Vergleich zum Vorjahr dank der guten Geschäftsentwicklung in den Konzerngebieten Nordamerika, West- und Nordeuropa und Afrika-Mittelmeerraum gesteigert werden. Dazu haben insbesondere auch die Programme zur Margenverbesserung „PERFORM“ für Zement, „CLIMB“ für Zuschlagstoffe und „LEO“ zur Logistikoptimierung beigetragen. Vor Wechselkurseffekten stieg das operative Ergebnis für das Jahr 2014 um 194 Mio €.

Im vierten Quartal profitierte der Baustoffabsatz vom milden Wetter und der dadurch verlängerten Bauperiode in Europa. Die Abschwächung des Euro im Vergleich zu anderen Währungen führte zudem zu einer leichten Verbesserung von Umsatz und Ergebnis. Ohne den Ergebnisbeitrag von 25 Mio € aus dem Verkauf eines nicht mehr genutzten Steinbruchs im Vorjahr lag die operative Marge im vierten Quartal auf dem auch wetterbedingt hohen Niveau des Vorjahres. Das operative Ergebnis der Konzerngebiete wurde im vierten Quartal mit insgesamt 29 Mio € zusätzlichen Kosten aus der Erhöhung der zentralen Umlage für Konzernservices für das Gesamtjahr 2014 belastet. 

West- und Nordeuropa

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20132014%% l-f-l20132014%% l-f-l
Umsatz3.7794.0126,2%4,1%1.0031.0211,8%-3,1%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)5245627,2%5,2%169157-7,2%-9,6%
in % des Umsatzes13,9%14,0%16,8%15,3%
Operatives Ergebnis29032913,7%12,4%10996-12,0%-13,6%
Absatz (Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand20,921,63,4%3,2%5,35,30,7%0,2%
Zuschlagstoffe62,165,25,0%-0,7%16,316,40,7%-5,2%
Transportbeton (Mio m³)12,113,07,7%6,4%3,23,48,0%-0,7%
Asphalt2,63,117,9%5,0%0,70,85,1%5,1%
Die Geschäftsentwicklung in West- und Nordeuropa profitierte 2014 von der fortgesetzten Erholung der Baustoffnachfrage in Großbritannien, angetrieben durch den privaten Wohnungsbau und große Infrastrukturprojekte in London. Der Zement- und Zuschlagstoffabsatz unserer britischen Werke legte im zweistelligen Prozentbereich zu. Zudem führte das milde Winterwetter im ersten Quartal zu einem deutlichen Anstieg der Bautätigkeit und damit der Baustoffnachfrage in Europa im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Effekt führte auch auf Jahresebene zu einer Zunahme der Absatzvolumen für Zement und Transportbeton in Deutschland, Benelux und Nordeuropa. Der Umsatz stieg entsprechend der höheren Absatzmengen und dank erfolgreich durchgeführter Preiserhöhungen. Einen Beitrag zu Umsatz- und Ergebniswachstum lieferte zudem die Übernahme eines Zementmahlwerks in Gent und der Mehrheit an der Cimescaut-Gruppe in Belgien im ersten Quartal.

Im vierten Quartal profitierten Absatz, Umsatz und Ergebnis von der anhaltend guten Bauaktivität insbesondere in Großbritannien und Deutschland. Bereinigt um die erhöhte Allokation von Allgemeinkosten auf Länderebene blieben die Margen auf dem auch wetterbedingt hohen Niveau des Vorjahres.

Osteuropa-Zentralasien

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20132014%% l-f-l20132014%% l-f-l
Umsatz1.2431.182-4,9%7,2%306264-13,6%-0,8%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)259230-11,1%-2,3%7241-43,3%-37,6%
in % des Umsatzes20,8%19,5%23,5%15,4%
Operatives Ergebnis151129-14,0%-6,3%4516-65,0%-62,3%
Absatz (Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand16,017,17,3%7,3%4,03,9-3,1%-3,1%
Zuschlagstoffe18,720,48,9%12,0%5,75,81,7%4,1%
Transportbeton (Mio m³)2,72,99,2%9,2%0,80,810,6%10,6%
Asphalt0,00,00,00,0

Im Konzerngebiet Osteuropa-Zentralasien war das Jahr 2014 von sehr unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Mildes Winterwetter im ersten Quartal führte zu einem deutlichen Absatzanstieg in allen Geschäftsbereichen. Der Verkauf von Zement in der Ukraine ging mit Beginn der Krise im Ostteil des Landes deutlich zurück. Absatzsteigerungen in allen anderen Ländern, insbesondere in Polen, Kasachstan und Georgien, konnten diesen Rückgang jedoch deutlich überkompensieren. Auf Jahresebene zeigten alle Geschäftsbereiche einen spürbaren Absatzanstieg. Der Umsatz sank dennoch aufgrund deutlich negativer Wechselkurseffekte aus der Abwertung der Währungen der Ukraine, Russlands und Kasachstans gegenüber dem Euro. Sinkende Preise aufgrund von Preisdruck durch Importe belasteten zudem das operative Ergebnis.

Nordamerika

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20132014%% l-f-l20132014%% l-f-l
Umsatz2.7663.04910,2%11,9%68580016,8%8,5%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)5556109,9%12,5%13816116,8%10,8%
in % des Umsatzes20,1%20,0%20,1%20,1%
Operatives Ergebnis36241214,1%17,6%9110718,2%13,5%
Absatz (Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand11,612,14,1%4,1%2,92,90,9%0,9%
Zuschlagstoffe104,1110,56,1%6,1%25,028,413,2%13,1%
Transportbeton (Mio m³)5,86,38,5%7,3%1,41,58,8%6,3%
Asphalt3,03,616,4%16,4%0,80,913,7%13,7%

Im Jahr 2014 setzte sich in Nordamerika die Erholung der Zementnachfrage fort, angetrieben insbesondere durch Zuwächse im Wohnungsbau. Im Gegensatz zum Vorjahr erhöhten sich auch die Absatzzahlen von Zuschlagstoffen, Transportbeton und Asphalt aufgrund der insgesamt gestiegenen Bautätigkeit, unter anderem auch im Bereich Infrastruktur.

Absatzwachstum und erfolgreich durchgeführte Preiserhöhungen haben zu einem spürbaren Anstieg von Umsatz und operativem Ergebnis geführt und konnten negative Währungseffekte aufgrund der Euro-Stärke deutlich überkompensieren.

Das Ergebnis im vierten Quartal 2013 enthält einen positiven Beitrag in Höhe von 25 Mio € aus dem Verkauf eines nicht mehr genutzten Steinbruchs. Ohne Berücksichtigung dieses Veräußerungsgewinns ist das operative Ergebnis im vierten Quartal um rund 42 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Asien-Pazifik

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20132014%% l-f-l20132014%% l-f-l
Umsatz2.8772.818-2,1%7,3%70778511,0%7,3%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)778743-4,6%5,0%20022110,0%6,5%
in % des Umsatzes27,00%26,40%28,40%28,10%
Operatives Ergebnis651623-4,4%5,1%17218910,1%6,8%
Absatz (Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand23,424,65,0%7,0%6,46,97,9%4,0%
Zuschlagstoffe36,237,74,2%5,9%9,49,84,7%7,7%
Transportbeton (Mio m³)11,411,4-0,3%-0,3%331,0%1,0%
Asphalt2,22,34,7%4,7%0,60,6-1,8%-1,8%

Wirtschaftswachstum und steigende Bautätigkeit haben die Nachfrage nach unseren Produkten im Konzerngebiet Asien-Pazifik weiter angetrieben. Darüber hinaus profitierte unser Absatz von der Erweiterung der Produktionskapazitäten in Indien und Indonesien.

Das Konzerngebiet Asien-Pazifik verzeichnete allerdings den größten negativen Wechselkurseffekt aufgrund der Schwäche der indonesischen Rupiah und des australischen Dollars im Vergleich zum Euro. Vor Wechselkurseffekten konnten Umsatz und operatives Ergebnis weiter verbessert werden. Gestiegene Lohn- und Energiekosten, auch aufgrund von US-Dollar basierten Energiepreisen, führten jedoch zu einem Rückgang der operativen Marge, insbesondere in der ersten Jahreshälfte.

Afrika-Mittelmeerraum

Januar-DezemberOktober-Dezember
Mio €20132014%% l-f-l20132014%% l-f-l
Umsatz949910-4,1%11,4%235231-1,5%11,1%
Operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBD)1952139,0%28,1%465518,8%39,2%
in % des Umsatzes20,5%23,4%19,7%23,8%
Operatives Ergebnis16618410,4%31,7%394618,8%42,2%
Absatz (Mio t außer Beton)
Zement/Klinker/Hüttensand6,66,4-1,9%0,3%1,61,6-0,1%2,4%
Zuschlagstoffe11,310,8-4,2%-0,5%2,72,7-2,2%2,3%
Transportbeton (Mio m³)3,03,01,2%1,2%0,80,7-3,9%-3,9%
Asphalt0,50,4-22,8%-22,8%0,10,1-25,2%-25,2%

Die positive Nachfrageentwicklung in Afrika hat sich 2014 trotz Ebola-Epidemie weiter fortgesetzt. Dank Kapazitätserweiterungen konnten wir die Produktion in einigen Kernmärkten steigern. Der Zementabsatz war insgesamt allerdings aufgrund des Verkaufs der verlustbringenden Geschäftsaktivitäten in Gabun leicht rückläufig. Das Baustoffgeschäft unseres Joint Ventures in der Türkei entwickelte sich ebenfalls positiv.

Im Konzerngebiet Afrika-Mittelmeerraum wurden Umsatz und Ergebnis ebenfalls durch negative Währungseffekte, insbesondere aufgrund der Schwäche des Cedi in Ghana, beeinträchtigt. Der Umsatzrückgang war zudem auch eine Folge des Verkaufs der Aktivitäten in Gabun. Dank der starken operativen Entwicklung bei Kosten und Preisen konnten wir das operative Ergebnis trotzdem weiter steigern.

Erster Ausblick 2015

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2015, dass das Wachstum der Weltwirtschaft 2015 gegenüber dem Vorjahr nur leicht zulegen wird. Beschleunigend wirken dabei ein fortgesetzter Anstieg des wirtschaftlichen Wachstums in den USA und eine weitere Erholung der Wirtschaft in der Eurozone. Der deutliche Verfall des Ölpreises seit September 2014 wirkt zudem als zusätzliches Konjunkturprogramm für erdölimportierende Länder. Die Wachstumsrate der Schwellenländer soll hingegen stagnieren, einerseits aufgrund des sich abschwächenden Wachstums in China und andererseits aufgrund eines schwächeren Ausblicks generell für rohstoffexportierende Länder. Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung des Ölpreises stellen eine zusätzliche Dimension innerhalb der Risiken für die Entwicklung der Weltwirtschaft dar. Dazu gehören weiterhin auch die Auswirkungen geldpolitischer Maßnahmen, insbesondere der amerikanischen Notenbank, auf Kapitalflüsse und Wechselkurse in den Schwellenländern sowie geopolitische Risiken. Strukturreformen und die Stimulation und Absicherung des Wirtschaftswachstums sollten laut IWF weltweit Priorität haben.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement im Einklang mit dem IWF eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung und damit eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Baustoffen. Dabei tragen neben dem Wohnungsbau auch zunehmend Wirtschafts- und Infrastrukturbau zu dem Wachstum bei. In Osteuropa wird mit einer Fortsetzung der Marktstabilisierung und ersten Impulsen des neuen Infrastrukturprogramms der EU gerechnet. In Zentralasien gehen wir von einem weiteren Anstieg der Baustoffnachfrage aus. Die Krise im Osten der Ukraine beeinträchtigt jedoch Absatz und Ergebnis des Landes, während es bisher noch keine wesentlichen Auswirkungen auf das operative Geschäft in Russland gab. Allerdings haben die Währungen beider Länder seit Beginn der Krise deutlich an Wert gegenüber dem Euro verloren. In West- und Nordeuropa wird eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der Erholung in Großbritannien, der weiterhin robusten Konjunktur in Deutschland und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Nordeuropa und Benelux. In den Märkten Asiens und Afrikas rechnet das Unternehmen unverändert mit einem anhaltenden Nachfragewachstum.

„In Anbetracht des positiven Ausblicks für die Weltwirtschaft und unserer vorteilhaften geografischen Aufstellung blicken wir zuversichtlich in die Zukunft“, sagt Dr. Bernd Scheifele. „Allerdings steigt auch die Volatilität des wirtschaftlichen Umfelds weiter an, insbesondere in Bezug auf Rohstoffpreise und Wechselkurse. Es verbleiben weiterhin sowohl geldpolitische als auch geopolitische Risiken, die heute schwer abzuschätzen sind. Wir werden 2015 unsere erfolgreiche Strategie der Wertsteigerung durch Schuldenabbau und Wachstum unverändert fortsetzen und uns dabei weiter auf die Verbesserung unserer operativen Effizienz und der Margen fokussieren.“

„Unsere Programme zur Kosten- und Prozessoptimierung sowie Margensteigerung werden auch 2015 konsequent fortgesetzt. Dazu gehören neben den Projekten „PERFORM“ für Zement in den USA und Europa sowie „CLIMB Commercial“ für Zuschlagstoffe auch das Projekt „LEO“ zur Logistikoptimierung und „CIP“ zur Schaffung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserungen auf Mitarbeiterebene. Die Rückführung der Verschuldung mit dem Ziel, unsere Bonität in den Investment-Grade-Bereich zu verbessern, hat weiterhin höchste Priorität. Dazu werden wir auch 2015 weiterhin unsere finanzielle Disziplin wahren. Gleichzeitig werden wir unsere erfolgreiche Strategie des gezielten Ausbaus unserer Zementkapazitäten in den Wachstumsmärkten Asiens und Afrikas weiter fortsetzen. Durch die Inbetriebnahme neuer Produktionsanlagen werden wir 2015 über rund 5 Mio t zusätzliche Zementkapazitäten in Indonesien und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara verfügen.“

„Wir werden auch 2015 von der wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten profitieren, insbesondere in Nordamerika und Großbritannien“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „Der deutlich gesunkene Ölpreis und der schwächere Euro bedeuten für uns zusätzlichen Rückenwind. Wir erzielen rund 80 % unseres Umsatzes in Erdöl importierenden Ländern und nur etwa 14 % in der Eurozone. Durch die Inbetriebnahme zusätzlicher moderner Produktionsanlagen in Afrika südlich der Sahara sowie in Asien verbessern wir darüber hinaus unsere Marktposition in Wachstumsmärkten. Mit unserer starken Aufstellung bei Rohstoffreserven und Betriebsstätten an attraktiven Standorten, der einzigartigen vertikalen Integration und unserem exzellenten Produktportfolio sehen wir uns gut für die Chancen und Herausforderungen des Jahres 2015 gerüstet.“

Der vollständige Konzernabschluss von HeidelbergCement inklusive Unternehmensausblick wird am 19. März 2015 veröffentlicht.

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Christoph Beumelburg mit weißem Hemd und blauem Jackett, im Hintergrund ein Fenster und eine Sichtbetonwand

Christoph Beumelburg

Konzernsprecher, Director Group Communication & Investor Relations

Heidelberg Materials AG Berliner Straße 6
69120 Heidelberg
Deutschland