Bau von Tierbehausungen

 Beton ist einer der am häufigsten verwendeten Baustoffe. Bei allen Großprojekten - ob für Tunnel oder Brücken, Bürogebäude oder Schulen - wird Beton in der einen oder anderen Form eingesetzt. Seine Langlebigkeit und Eignung, in fast jede Form gegossen zu werden, machen seine Einsatzmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. Bei HeidelbergCement haben wir durch unsere Partnerschaft mit Naturschutz-NGOs frühzeitig erkannt, dass Beton auch zur Förderung unserer Beiträge zur Biodiversität eingesetzt werden kann, insbesondere für geschützte Arten in Europa. 

Zwei spezifische Arten beschleunigten diese Forschungsarbeit. Zum einen nutzten die nistenden Fluss-Seeschwalben (Sterna hirundo) in Tschechien zunehmend schwimmende Holzinseln, die sich zunehmend verringerten, und zum anderen die rückläufigen Populationen von Gelbbauchunken (Bombina variegata) in Deutschland, die Pionierteiche mit wenig bis keiner Vegetation benötigen.

Maßnahmen mit wichtigen Resultaten

In Tschechien wurde durch unsere langjährige Partnerschaft mit der Tschechischen Ornithologischen Gesellschaft ein neuer Prototyp für eine dauerhafte schwimmende Fluss-Seeschwalbeninsel aus Beton entwickelt. Die schwimmende Insel wurde in einem modularen Format konzipiert, so dass die Module miteinander verbunden werden können, was sie in Bezug auf Größe und Form flexibel macht.

In Deutschland hat das Verständnis der ökologischen Anforderungen der europäischen geschützten Arten, es der Gelbbauchunke ermöglicht, in einem unserer Kalksteinbrüche durch ein vom NABU geleitetes Quarry Life Award Projekt Betonteiche zu planen und zu entwickeln. Die Teiche sind 100 x 60 cm groß und 25 cm tief und haben flache Rampen, die in die Ecken integriert sind, damit sich die Tiere frei im und aus dem Gewässer bewegen können.

Weitere Projekte, die konzernweit getestet werden, sind die Entwicklung von Beton-Riffkugeln für das marine Leben in der Chesapeake Bay in den USA und die Schaffung einer neuen Niststruktur für Uferschwalben (Riparia riparia) in Großbritannien.

Auswirkungen auf die Biodiversität

Die Konzeption der künstlichen Betoninseln hat sich als sehr erfolgreich erwiesen, mit einer schnellen Besiedlung durch die Zielarten und einer deutlichen Senkung der Bewirtschaftungskosten, die erforderlich sind, um den Lebensraum in einem optimalen Zustand zu halten. In der Tschechischen Republik nutzen inzwischen rund 15% der Fluss-Seeschwalbenpopulationen des Landes die Betoninseln, die in zwei unserer Abbaugebiete eingerichtet wurden. Mittlerweile werden solche Inseln auch in Polen genutzt, und das Konzept ist inzwischen im gesamten HeidelbergCement Konzern verbreitet.  

Die vier von HeidelbergCement Deutschland gegossenen und eingerichteten Betonteiche wurden im ersten Jahr von den Ziel-Krötenarten schnell kolonisiert und erfolgreich mit bis zu 25 Kaulquappen der Gelbbauchunke in einem einzigen Teich gezüchtet. Nicht nur die Betonteiche boten dieser bedrohten Art ein Zuhause, sondern auch andere auf dem Standort beobachtete Tiere wie die Wechselkröte (Bufo viridis), Libellenlarven, Rückenschwimmer und andere Insektenlarven. 

Die Erfolgskontrolle der vor kurzem erfolgten Installation der Korallenriffkugeln in der Chesapeake Bay und der Uferschwalbenbank im Vereinigten Königreich ist noch nicht abgeschlossen.

Derartige Lebensräume bieten eine neuartige und spannende Möglichkeit, unsere Produkte mit Maßnahmen für die Umwelt zu verknüpfen. Um solche Initiativen im gesamten HeidelbergCement Konzern zu fördern, wurden diese Fallstudien in ein neues Biodiversitätshandbuch integriert, das 2017 veröffentlicht wurde.

Künstliche Betoninsel.

Künstliche Betoninsel.

Schwimmende Fluss-Seeschwalbeninsel aus Beton .

Gelbbauchunke (Bombina variegata).

Betonteich.

Künstliche Riffkugel aus Beton.